Damit bestätigen die neuesten Strukturdaten für den ökologischen
Landbau nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums den positiven Trend. Insgesamt habe es im vergangenen Jahr 36.307 Biohöfe in Deutschland gegeben, stellte das Agrarressort am Montag (27.6.) - einen Tag vor Start der Öko-Feldtage in Villmar-Aumenau - fest.
In der Lebensmittelherstellung hätten 2021 weitere 2.222 Unternehmen die Chance für den Einstieg in die ökologische Produktion genutzt. Die 911 Umstellerbetriebe entsprachen gegenüber dem Vorjahr einem Zuwachs von 2,6 %. Dem Ministerium zufolge waren 2021 rund 14 % aller Bauernhöfe in Deutschland Biobetriebe.
Die ökologisch bewirtschaftete Fläche legte exakt um 100.336 ha oder 5,9 % zu. Damit wurden insgesamt 1, 802 Mio. ha nach ökologischen Kriterien bewirtschaftet, was einen Anteil von 10,9 % an der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche (LF) in Deutschland bedeutete.
Zudem stellten laut Ministerium 19.572 Unternehmen im vorigen Jahr
Biolebensmittel her; das entsprach einem Plus von 12,8 %.
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir betonte, dass der ökologische Landbau „unsere Landwirtschaft nachhaltiger, unabhängiger und damit krisenfester“ mache. Das sei angesichts der multiplen Krisen wichtiger denn je. Den Umstieg zu
Öko könnten die Höfe aber nur stemmen, wenn sich Umwelt-, Klima- und Tierschutz lohnten.
Hürden wegräumen„Damit sich noch mehr
Betriebe dafür entscheiden, wollen wir Hürden aus dem Weg räumen, die den Landwirtinnen und Landwirten und auch den Lebensmittelherstellern noch im Weg stehen. Zudem wollen wir gezielter fördern, so dass Nachfrage und Angebot gestärkt werden“, erklärte der Ressortchef.
Der Grünen-Politiker berichtete, dass gemeinsam mit der
Biobranche die „Zukunftsstrategie ökologischer Landbau“ des Bundeslandwirtschaftsministeriums zu einer Strategie aller Ressorts der Bundesregierung mit einem Bündel an Maßnahmen weiterentwickelt werde. „Dazu wollen wir etwa die Außer-Haus-Verpflegung stärker in den Blick nehmen und regionale Wertschöpfungsketten stärken.
Auch die Forschung soll im Ökobereich forciert werden“, kündigte Özdemir an. Über das „Bundesprogramm ökologischer Landbau“ würden zukünftig deutlich mehr Mittel für Öko reserviert.
Schlusslicht NiedersachsenBezogen auf den Anteil der Ökoflächen an der gesamten LF liegt unter den Bundesländern das Saarland mit 19,4 % vorne. Es übertrumpft damit noch die Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg, die zusammen auf einen Anteil von 18,5 % kommen. Es folgen Hessen mit 16,2 %, Brandenburg mit 15,5 % sowie Baden-Württemberg mit 14,5 % und Mecklenburg-Vorpommern mit 14,1 %.
Bayern, das Bundesland mit der absolut größten Ökoanbaufläche, nämlich gut 408.600 ha, bringt es damit mittlerweile auf einen Anteil von 13,2 %. Mit 12,3 % kommt Rheinland-Pfalz ebenfalls noch auf eine prozentual zweistellige Zahl. Für Sachsen-Anhalt und Sachsen wird ein Anteil von 9,9 % beziehungsweise 9,3 % ausgewiesen.
In Schleswig-Holstein und Thüringen werden jeweils 7,5 % der LF nach ökologischen Kriterien bewirtschaftet. In Nordrhein-Westfalen sind es 6,4 %. Das Schlusslicht beim
Ökolandbau bildet Niedersachsen: Dort wurden im vergangenen Jahr 5,4 % der insgesamt etwa 2,57 Mio. ha LF ökologisch bearbeitet.