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03.07.2022 | 09:39 | Biologische Landwirtschaft 
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Inzwischen mehr als 36.300 Ökobetriebe in Deutschland

Berlin -  Im Jahr 2021 haben sich in Deutschland weitere 911 Höfe für den Ökolandbau entschieden. Sie stellten zusammen mehr als 100.000 ha auf ökologische Bewirtschaftung um, was in etwa der zweifachen Fläche des Bodensees entspricht.

Biologische Landwirtschaft
Im vergangenen Jahr stellten nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums insgesamt 911 Höfe ihre Wirtschaftsweise um - Anteil von Öko an der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche erhöhte sich auf 10,9 Prozent. (c) proplanta
Damit bestätigen die neuesten Strukturdaten für den ökologischen Landbau nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums den positiven Trend. Insgesamt habe es im vergangenen Jahr 36.307 Biohöfe in Deutschland gegeben, stellte das Agrarressort am Montag (27.6.) - einen Tag vor Start der Öko-Feldtage in Villmar-Aumenau - fest.

In der Lebensmittelherstellung hätten 2021 weitere 2.222 Unternehmen die Chance für den Einstieg in die ökologische Produktion genutzt. Die 911 Umstellerbetriebe entsprachen gegenüber dem Vorjahr einem Zuwachs von 2,6 %. Dem Ministerium zufolge waren 2021 rund 14 % aller Bauernhöfe in Deutschland Biobetriebe.

Die ökologisch bewirtschaftete Fläche legte exakt um 100.336 ha oder 5,9 % zu. Damit wurden insgesamt 1, 802 Mio. ha nach ökologischen Kriterien bewirtschaftet, was einen Anteil von 10,9 % an der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche (LF) in Deutschland bedeutete.

Zudem stellten laut Ministerium 19.572 Unternehmen im vorigen Jahr Biolebensmittel her; das entsprach einem Plus von 12,8 %. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir betonte, dass der ökologische Landbau „unsere Landwirtschaft nachhaltiger, unabhängiger und damit krisenfester“ mache. Das sei angesichts der multiplen Krisen wichtiger denn je. Den Umstieg zu Öko könnten die Höfe aber nur stemmen, wenn sich Umwelt-, Klima- und Tierschutz lohnten.

Hürden wegräumen

„Damit sich noch mehr Betriebe dafür entscheiden, wollen wir Hürden aus dem Weg räumen, die den Landwirtinnen und Landwirten und auch den Lebensmittelherstellern noch im Weg stehen. Zudem wollen wir gezielter fördern, so dass Nachfrage und Angebot gestärkt werden“, erklärte der Ressortchef.

Der Grünen-Politiker berichtete, dass gemeinsam mit der Biobranche die „Zukunftsstrategie ökologischer Landbau“ des Bundeslandwirtschaftsministeriums zu einer Strategie aller Ressorts der Bundesregierung mit einem Bündel an Maßnahmen weiterentwickelt werde. „Dazu wollen wir etwa die Außer-Haus-Verpflegung stärker in den Blick nehmen und regionale Wertschöpfungsketten stärken.

Auch die Forschung soll im Ökobereich forciert werden“, kündigte Özdemir an. Über das „Bundesprogramm ökologischer Landbau“ würden zukünftig deutlich mehr Mittel für Öko reserviert.

Schlusslicht Niedersachsen

Bezogen auf den Anteil der Ökoflächen an der gesamten LF liegt unter den Bundesländern das Saarland mit 19,4 % vorne. Es übertrumpft damit noch die Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg, die zusammen auf einen Anteil von 18,5 % kommen. Es folgen Hessen mit 16,2 %, Brandenburg mit 15,5 % sowie Baden-Württemberg mit 14,5 % und Mecklenburg-Vorpommern mit 14,1 %.

Bayern, das Bundesland mit der absolut größten Ökoanbaufläche, nämlich gut 408.600 ha, bringt es damit mittlerweile auf einen Anteil von 13,2 %. Mit 12,3 % kommt Rheinland-Pfalz ebenfalls noch auf eine prozentual zweistellige Zahl. Für Sachsen-Anhalt und Sachsen wird ein Anteil von 9,9 % beziehungsweise 9,3 % ausgewiesen.

In Schleswig-Holstein und Thüringen werden jeweils 7,5 % der LF nach ökologischen Kriterien bewirtschaftet. In Nordrhein-Westfalen sind es 6,4 %. Das Schlusslicht beim Ökolandbau bildet Niedersachsen: Dort wurden im vergangenen Jahr 5,4 % der insgesamt etwa 2,57 Mio. ha LF ökologisch bearbeitet.
Ökolandbau in Deutschland 2021Bild vergrößern
Ökolandbau in Deutschland 2021
AgE
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Kommentare 
Arnold Krämer schrieb am 03.07.2022 17:35 Uhrzustimmen(18) widersprechen(9)
Saubere Statistiken und Pressemitteilungen würden ausweisen:
-Zahl der komplett umgestellten Betriebe
-Zahl der Neugründungen aus Abspaltungen von konv. wirtschaftenden Betrieben
-Zahl der Rückumsteller
-Zahl der Betriebsaufgabe ökol. wirtschaftender Betriebe
Auch die Unterscheidung nach Verbands-Bio und EU-Bio wäre dabei von Interesse.
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