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16.07.2009 | 14:10 | Agrarwirtschaft  

Ökolandbau wächst weiter

München - Der ökologische Landbau hat im vergangenen Jahr seinen Wachstumskurs in Deutschland fortgesetzt.

Landbau
(c) proplanta
Sowohl die Zahl der nach den Kriterien der EU-Ökoverordnung bewirtschafteten Betriebe und der von ihnen bewirtschaftete Fläche als auch viele Produktionsanteile der „Bio-Branche“ sind weiter gewachsen, das zeigt die aktuelle Bio-Strukturerhebung des Deutschen Bauernverbandes (DBV). Im vergangenen Jahr wurden 19.824 Betriebe ökologisch bewirtschaftet.

Rund 911.386 Hektar (ha) zählten zur ökologisch bewirtschafteten Fläche, das waren rund 55.000 ha oder 6,43 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Dabei hat sich die ökologisch bewirtschaftete Ackerfläche rückläufig entwickelt; sie fiel mit 385.000 ha rund knapp 1,3 Prozent kleiner aus als vor einem Jahr. Dagegen haben die deutschen Biolandwirte mit rund 490.000 ha rund 40.000 ha mehr Grünland „ökologisch“ bewirtschaftet als im Jahr zuvor, das entspricht einem Flächenzuwachs von rund 8,9 Prozent. Damit wurden im vergangenen Jahr rund 10,23 Prozent aller deutschen Grünlandflächen nach den Kriterien der EU-Ökoverordnung bewirtschaftet, der Öko-Anteil der Ackerflächen betrug 3,23 Prozent.

Gemessen an den Flächen- und Produktionsanteilen der Ökobranche bleibt der Ackerbau ihre Domäne. So legte allein der Anbau von Biogetreide deutlich zu, und zwar um 3,87 Prozent auf 188.000 ha. Der Bioanteil von Getreide stieg auf knapp 2,9 Prozent. Kräftig eingeschränkt wurde dagegen der Anbau von Hülsenfrüchten, und zwar um rund sieben Prozent auf 23.800 ha. Zwar erreicht der Öko-Anteil dort immer noch 28,2 Prozent, dennoch bewerten Fachleute die Einschränkung als bedauerlich, da der Anbau von Hülsenfrüchten in den Öko-Fruchtfolgen eine besondere Bedeutung für die Stickstoffversorgung hat. Die Obstanbaufläche entsprach mit 5.600 ha dem Vorjahresniveau und beanspruchte einen Ökoanteil von 8,24 Prozent. Fast unverändert war auch die Anbaufläche für Biogemüse mit rund 10.600 ha, das war ein Anteil von 9,13 Prozent an der deutschen Anbaufläche.

Bedeutende Produktionsanteile hat der Ökolandbau auch im vergangenen Jahr nur in der Mutterkuhhaltung mit 130.000 Tieren beanspruchen können, das entspricht einem Ökoanteil von 17,73 Prozent, auch wenn der Bestand um rund acht Prozent aufgestockt wurde. Die Haltung von Milchkühen nahm sogar um 16 Prozent auf 117.000 Tiere zu, der Ökoanteil an der gesamten Produktion kam aber über knapp 2,8 Prozent nicht hinaus. Von Bedeutung war mit einer Herde von 143.000 Tieren und einem Produktionsanteil von 9,95 Prozent auch die Haltung von Mutter- und Milchschafen. Mittlerweile werden zwar 4,1 Prozent aller Legehennen ökologisch gehalten, die tierische Veredlung spielt traditionell jedoch nur eine vergleichsweise kleine Rolle im Ökolandbau.

Diese Zahlen gehen aus der Bio-Strukturdatenerhebung 2008 hervor, die die Zentrale Markt- und Preisberichtstelle ZMP noch begonnen hatte und die nun dank finanzieller Unterstützung unter anderem des Deutschen Bauernverbandes (DBV) fertig gestellt werden konnte. Künftig wird die neugegründete Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) die Biobranche mit unabhängigen Markt- und Preisinformationen versorgen. (bbv)
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