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03.04.2010 | 05:38 | Ökobetriebe 

Zahl der Ökobetriebe ist weiter gestiegen

Bonn - Wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) in Bonn dazu mitteilt, wirtschafteten nach den aktuellen Zahlen des Bundes Ökologische Le­bensmittelwirtschaft (BÖLW) 2010 bundesweit rund 21.000 landwirtschaft­liche Betriebe nach den Kriterien des ökologischen Landbaus.

Zahl der Ökobetriebe ist weiter gestiegen
Davon haben sich 11.030 Landwirte einem Anbauverband angeschlossen. „Marktführer“ Bioland zählte im Januar 5.233 Mitgliedsbetriebe, das waren 5,4 % mehr als 2009. Noch deutlicher zule­gen konnte als Zweitplatzierter Naturland, dem sich rund 10,4 % Betriebe mehr ange­schlossen haben als im Vorjahr und der jetzt 2.214 Betriebe zählt. Zuwachs vermeldete auch Demeter, und zwar um 3,5 % auf 1 388 Betriebe. Erst mit deutlichem Abstand folgten Biokreis mit 810 angeschlossenen Landwirten und Biopark mit 647 Mitgliedern. Kleinere Anbauverbände sind außerdem Gäa (337 Betriebe), Ecovin (210 Betriebe), der Verbund Ökohöfe (162 Betriebe) sowie Ecoland mit 29 Betrieben.

Bundesweit haben zum Jahresanfang 6 % mehr Landwirte ihre Betriebe ökologisch bewirtschaftet als im Jahr zuvor. Als wesentlichen Grund für die erneut gestiegenen Umstel­lungsraten nennen Branchenkenner vor allem die unverändert hohe Nachfrage nach heimi­schen Bioprodukten. So gingen im gesamten Lebensmittelmarkt 2009 zwar die Umsätze zu­rück, die Nachfrage nach Bioprodukten ist entgegen dem Trend jedoch stabil geblieben. Dies wertet der BÖLW als Beleg dafür, dass die Umstellung auf den Ökolandbau und die Erzeu­gung von Bioprodukten Landwirten nach wie vor gute Perspektiven bietet. Darüber hinaus trägt die in vielen Bundesländern seit 2007 wieder aufgenommene oder angepasste Umstel­lungsförderung dazu bei, dass wieder mehr Landwirte die Umstellung auf die ökologische Landwirtschaft wagen.

Nicht ganz so stark wie die Zahl der Biobetriebe wuchs die ökologisch bewirtschaftete Flä­che, sie nahm um rund 4,8 % auf fast 951.600 ha zu. Hier dominieren jedoch die ver­bandsgebundenen Betriebe, die fast 69 % der insgesamt ökologisch bewirtschafteten Fläche in Deutschland nutzen. Rein rechnerisch sind die Höfe, die sich einem Bioverband angeschlossen haben, mit rund 60 ha doppelt so groß wie die Betriebe, die nach EU-Standard wirtschaften. Von der gesamten Bio-Fläche in Deutschland wurden 54 % als Grünland und 42 % als Ackerfläche genutzt, der Rest entfällt auf Dauerkulturen einschließlich Streuobstwiesen. Dabei bleibt Getreide mit rund 188.000 ha nach Grünland die wichtigste Kultur im Öko-Landbau. (RLV)
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