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01.08.2022 | 06:14 | Obstmarkt 

Verbrauchernachfrage zurückhaltend bei frischem Obst

Schwäbisch Gmünd - Die ruhige Marktlage des Frühjahrs setzte sich auch in den Sommermonaten weiter fort.

Obsthandel
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(c) proplanta
Insgesamt bewegt sich der Abverkauf bis heute aber auf einem stabilen Niveau, was wohl auch dem zu verdanken ist, dass aus Übersee weniger Ware nach Europa exportiert wird als üblich und diese preislich gleichzeitig unattraktiv erscheint. Jonagold, Jonagored und Red Jonaprince werden voraussichtlich noch bis Ende September vorrätig sein. Die durchschnittlichen Preise für Tafelware Klasse I liegen Ende Juli bei rund 50 €/dt.

Für die kommende Saison ist wohl weiterhin mit einer schwachen Nachfrage zu rechnen, da die Verbraucher besonders bei Obst und Gemüse sparen. Auch in Anbetracht der sommerlichen Temperaturen ist eine Trendwende bei der Nachfrage nach Kernobst vorerst nicht in Sicht. Umso wichtiger, dass bei der neuen Ernte nur gute Qualitäten eingelagert werden, damit der Markt nicht noch zusätzlich unter Druck gerät. Die neue Saison wird rund zehn Tage früher als üblich beginnen. Aufgrund der guten Witterung wird von einer guten Durchschnittsernte ausgegangen mit guten Qualitäten und tendenziell größeren Kalibern.

Erd- & Strauchbeeren



Anfang Mai trafen erste Erdbeeren ein, die mit knapp 5 €/kg gehandelt wurden. Gegenüber anderen Jahren bewegte sich die Nachfrage auf einem deutlich niedrigeren Niveau. Erdbeeren wurden in den Augen der Konsumenten noch mehr als andere Früchte als Luxusartikel angesehen und in Zeiten steigender Inflation wird deutlich bewusster eingekauft. Im Anschluss an die Erdbeersaison trafen erste Stachelund rote Johannisbeeren ein.

Bei roten Johannisbeeren war aufgrund üppiger Mengen schnell ein Überangebot vorhanden. Stachelbeeren trafen dagegen in bedarfsgerechten Mengen ein. Brombeeren sind weiterhin verfügbar und erfreuen sich einer guten Nachfrage. Ebenso Erdbeeren aus Terminanlagen, die aktuell um die 4,50 €/kg gehandelt werden.

Generell fielen die durchschnittlichen Preise über alle Beeren hinweg deutlich niedriger aus als im Vorjahr. Damals lagen die Preise zwischen 10 % bis 15 % höher, wobei dieses Jahr allerdings auch über 30 % mehr Beeren angeliefert wurden.

Kirschen



Rund zwei Wochen früher als startete die Kirschenernte, die aufgrund optimaler Witterungsverhältnisse gute ausfiel und in einem schwachen Markt untergebracht werden musste. Bei einem starken Behang und fehlendem Regen waren meist nur kleinere Größen verfügbar, gesucht waren jedoch größere Kaliber. Die hohe Anzahl an Sonnenstunden sorgte aber für eine gute Qualität. Die Nachfrage fiel insgesamt meist überschaubar aus.

Kirschen wurden vom Verbraucher ebenso als Luxusartikel angesehen und seltener nachgefragt, bzw. es wurde zu günstigerer Importware aus der Türkei gegriffen. Um überhaupt Menge zu bewegen, mussten die Preise laufend zurückgenommen werden, sodass im Saisonschnitt nur rund 3 €/kg erzielt wurden. Zu beachten ist aber auch, dass dieses Jahr fast 60 % mehr Kirschen über die Erzeugerorganisationen vermarktet wurden, als 2021.

Zwetschgen



Bei den Zwetschgen lässt die Saison auf einen guten Verlauf hoffen, da Zwetschgen ein günstigeres Produkt darstellen. Heimische Zwetschgen werden vom Verbraucher zudem bevorzugt gekauft. Darüber hinaus wurden andere Regionen teilweise stark von Frostschäden in Mitleidenschaft gezogen, weshalb kein übermäßiger Mengendruck aus deutschem Anbau zu erwarten ist. Durch den frühen Erntebeginn wird das Saisonende bereits für Ende September erwartet.
LEL Schwäbisch Gmünd
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