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02.05.2011 | 12:36 | Marktbericht Ost 

Marktinformation Ost: Aktuelle Getreidepreise KW 17

Rostock - Anziehende Preise an der Börse und auf dem Kassamarkt! Fester tendierende Preise auf hohem Niveau.

Marktberichte Ost
(c) MIO
Das Wetter bestimmt die Preise! Aufgrund der anhaltenden Trockenheit in weiten Teilen des US-Weizenanbaugebietes sind die Weizennotierungen an der Börse in Chicago gestiegen. Aber auch an der Matif in Paris spielen die Wettermärkte eine zunehmende Rolle. Die Weizenbestände in Westeuropa haben ebenfalls Wassermangel. Der bereits durch Auswinterungsschäden geschwächte Winterraps leidet in vielen Regionen besonders unter der Trockenheit. Die Ertragsausichten sind derzeit deutlich getrübt, was jedoch tendenziell hohe Preise erwarten läßt.

Trotz steigender Preise findet Handel zurzeit kaum statt. Es ist nur wenig physische Ware vorhanden. Einige Landwirte haben sich jedoch vor Ostern noch von größeren Partien Eliteweizen, Qualitätsweizen und Sommerbraugerste getrennt. Vereinzelt wurden Vorkontrakte unterschrieben. Die meisten Landwirte sind allerdings sehr zurückhaltend, was den Abschluss von Kontrakten für die kommende Ernte betrifft. Die durch Trockenheit gekennzeichneten Bestände verunsichern.

Mecklenburg-Vorpommern: Auch in MV leiden inzwischen alle Pflanzenbestände unter der Trockenheit. Solche Trockenperioden sind hier im April durchaus normal. Von irreparablen Schäden wird landesweit noch nicht ausgegangen. Es ist jedoch derzeit kaum Regen in Sicht. Die gerade gesäten Kulturen benötigen dringend Regen zum Keimen. In der letzten Woche sind die letzten Rapsumbrüche erfolgt, überwiegend wird Mais auf die betroffenen Flächen gesät. Landesweit sind nach ersten Schätzungen ca. 10 % der Rapsfläche neu bestellt worden, in Vorpommern auch mehr. Der Raps ist überwiegend im Knospenstadium. Frühsaaten beginnen bereits zu blühen. Im Raps und Getreide werden momentan Pflanzenschutzmaßnahmen durchgeführt.

Brandenburg: Insbesondere auf den leichten Standorten in Brandenburg ist Regen dringend nötig, welcher zumindest im Süden des Landes regional inzwischen auch für Entspannung gesorgt hat. Die Maisaussaat und auch das Kartoffellegen werden in Kürze abgeschlossen sein. Der Befallsdruck mit Schadinsekten im Raps ist hoch, so dass Pflanzenschutzmaßnahmen dringend erforderlich sind. Die zweite N-Gabe im Getreide ist überwiegend abgeschlossen.

Sachsen-Anhalt: Auch in Sachsen-Anhalt rechnet man inzwischen mit ca. 10 % Rapsumbruchfläche, die jetzt überwiegend mit Mais bestellt wird. Die Feld- und Pflegearbeiten gehen zügig voran. Das Wachstum ist auf Grund kalter Nächte in einigen Gebieten noch etwas verhalten. In Tallagen hat der Bodenfrost sogar bis kurz vor Ostern angehalten, weshalb die erste Herbizidbehandlung im Nachauflauf zu Zuckerrüben erst jetzt erfolgte. Die Gerste ist im EC 30/31. Sie ist durch Krankheiten wie Mehltau und Netzflecken gekennzeichnet.

Thüringen: Die Trockenheit hat die Kulturen in Thüringen stark geschwächt. Insbesondere Rapsbestände haben stark gelitten und spät gesäter Weizen mit geringer Wurzelausbildung. Gebietsweise haben Regenfälle von ca. 10mm inzwischen für etwas Entspannung gesorgt. Die Trockenheit hat jedoch den Krankheitsdruck vermindert, führt aber auch verstärkt zur Ausbreitung von Rapsschädlingen. Insektizidgaben sind dringend erforderlich.

Sachsen: Bis auf einige östliche Gebiete ist es auch in Sachsen viel zu trocken. Derzeit fällt etwas Regen. Das Wasserdefizit ist jedoch hoch. Die Getreide- und Rapsbestände zeichnen insbesondere in der Mittagsstunden deutlich. Derzeit werden vorallem Pflanzenschutzmaßnahmen durchgeführt.


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