Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
05.02.2023 | 14:47 | Agrarflächen 

Landwirte fordern Gesetz zum Schutz vor großen Flächenverkäufen

Holzdorf - Im Kampf gegen den Verkauf von Agrarland an Großinvestoren läuft Thüringen nach Einschätzung von Landwirten die Zeit davon.

Flächenverkauf
Bild vergrößern
Landwirte drängen auf Gesetz zum Schutz vor großen Flächenverkäufen. (c) proplanta
Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Mitteldeutschland kritisierte am Sonntag Verzögerungen beim seit langem vom Infrastrukturministerium geplanten Agrarstrukturgesetz für Thüringen.

«Jeden Monat, den es zu spät kommt, gehen Flächen unwiderruflich verloren», sagte ABL-Landesgeschäftsführer Reiko Wöllert am Rande einer Tagung in Holzdorf bei Weimar der Deutschen Presse-Agentur. «Nach unserer Wahrnehmung macht das Ministerium seit drei Jahren nicht anderes, als das Gesetz zu verschleppen», kritisierte er.

Das Gesetz soll mehr Transparenz beim Flächenkauf und -verkauf herstellen, Rechtssicherheit schaffen und die heimischen Landwirtschaft vor Wettbewerbsverzerrung und Bodenkonzentration schützen. Für die Tagung war eigentlich eine Vorstellung des Gesetzentwurfs durch Ministerin Susanna Karawanskij (Linke) angekündigt, dazu kam es jedoch nicht.

Einer Ministeriumssprecherin zufolge liegt der Entwurf derzeit den anderen Ministerien zur Abstimmung vor. Wann er erstmals im Kabinett behandelt wird, sei unklar.

Die ABL drängt auf eine schnelle Verabschiedung des Gesetzes im Landtag. «Möglichst noch vor dem Sommer», forderte Wöllert. Er verwies auf die 2024 anstehende Landtagswahl. Es sei zu befürchten, dass das Gesetzesvorhaben im Wahlkampf untergehe.

In Thüringen hatte 2020 der Verkauf der Agrargesellschaft des ehemalige Landesbauernpräsidenten Klaus Kliem an ein Unternehmen einer Aldi-Familienstiftung für Schlagzeilen und Kritik gesorgt. Der ABL gehören rund 300 Landwirtschaftsbetriebe in Thüringen an. Das sind überwiegend Familienbetriebe, die zwischen einem und 1.200 Hektar Land bewirtschaften.
dpa/th
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Jährlich etwa 1.000 Hektar Landwirtschaftsfläche weniger

 Landwirtschaftliche Pachtpreise in Baden-Württemberg gestiegen

 BVVG: Alteigentümer schlagen Alarm

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Pachtpreise für Agrarflächen in Sachsen-Anhalt unter Bundesschnitt

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken