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06.01.2011 | 15:53 | Dioxin-Skandal 

Brandenburg: Tack fordert Konsequenzen aus Dioxin-Skandal

Potsdam - Verbraucherschutzministerin Anita Tack (Linke) fordert eine schonungslose und gründliche Aufarbeitung des derzeitigen   Dioxin-Skandals.

Verbraucherschutzministerin Anita Tack
Verbraucherschutzministerin Anita Tack (c) pressefoto
„Es ist nicht akzeptabel, dass Fette, die für technische Zwecke vorgesehen waren, in Futtermittel gelangen können“, so die Ministerin. Hier sei die Bundesregierung gefragt, die Futtermittelgesetzgebung zu überprüfen. „Es reicht nicht aus, jetzt mit dem Finger auf die Länder zu zeigen. Hier müssen neue gesetzliche Regelungen her, beispielsweise für eine zwingende räumliche Trennung der Verarbeitung von Fetten für industrielle Zwecke und für Futtermittel“, sagt Tack. Sie fordert eine schonungslose Aufklärung und Analyse möglicher Schwachstellen in der Futtermittelherstellung, um den Verbraucherschutz zu verbessern.

Das Ministerium wurde gestern Nachmittag über eine weitere Lieferung von beschuldigtem Mischfuttermittel nach Brandenburg informiert. Ein Brandenburger Betriebsteil eines Geflügelmastbetriebes mit Firmensitz in Sachsen hat offenbar dioxinbelastetes Mischfutter erhalten. Von den dort eingestallten Tieren wurden Mitte Dezember 71.100 Hähnchen in einem Schlachthof in Sachsen geschlachtet. Der Geflügelmastbetrieb wurde bis auf weiteres amtlich gesperrt, es dürfen keine Tiere zum Zwecke der Lebensmittelgewinnung abgegeben werden. Eine Probe von Futtermitteln, das sich jetzt in den Silos befindet wird gezogen und untersucht.

In Brandenburg war bislang ein Schweinezuchtbetrieb im Landkreis Elbe-Elster betroffen, der offensichtlich mit dioxinbelastetem Jungsauen- und Ferkelfutter beliefert worden war. Entsprechende Proben wurden zwischenzeitlich vom zuständigen Amtstierarzt veranlasst, die derzeit im Landeslabor Berlin-Brandenburg untersucht werden.

Darüber hinaus war im Rahmen der Rückverfolgung von unter Dioxinbelastung stehenden Hähnchen gestern festgestellt worden, dass in einem Brandenburger Schlachthof Anfang Dezember 63.100 Hähnchen, die von einem Hof in Sachsen-Anhaltstammen, geschlachtet worden waren, die möglicherweise ebenfalls dioxinbelastetes Futter gefressen haben. 90 Tonnen waren als Frischfleisch ausgeliefert worden, 30 Tonnen Gefriergut konnten amtstierärztlich gesperrt werden. Das Gefriergut wurde ebenfalls amtlich beprobt. Mit einem Ergebnis ist nicht vor Anfang nächster Woche zu rechnen. (PD)
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