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15.05.2010 | 08:10 | Sommergetreideanbau 

Sommergetreideanbau weiter auf dem Rückzug

Hannover - Die Agrarwirtschaft muss sich weltweit auf große Herausforderungen einstellen.

Sommergetreideanbau weiter auf dem Rückzug
Dazu zählen nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes die Sicherstellung der Welternährung, die Bereitstellung von Bioenergie und ein Beitrag zum Klimaschutz. Diese Faktoren nennt der Hohenheimer Betriebswirtschaftler Prof. Jürgen Zeddies in der aktuellen Ausgabe der Deutschen Bauernkorrespondenz (dbk). Er verweist auf das weitere Wachstum der Weltbevölkerung, die geringer werdende Ackerfläche und den steigenden Fleischverzehr und prognostiziert ab dem Jahr 2020 eine Erschöpfung der Agrarressourcen.

Er sieht aber auch nach der Krise für Agrarrohstoffe in den Jahren 2007/08 sowohl auf den Nahrungs- als auch den Bioenergiemärkten noch Spielraum. Dies habe nach der Krise die schnelle Rückkehr zu niedrigeren Preisen und die deutliche Zunahme der Erzeugung belegt. Nach seiner Einschätzung sollte auf Bioenergie als wichtigste Ressource nicht verzichtet werden, vielmehr sollten alle nachhaltig nutzbaren landwirtschaftlichen Flächen besser bearbeitet werden. Zudem sieht Zeddies die Agrarforschung in der Pflicht, um weiter hohe Ertragsfortschritte nutzen zu können. Ergänzt werden müsse dies durch konsequentes Wasser- und Flächenmanagement, die Reduzierung landwirtschaftlicher Klimagase und die Ausrichtung der energetischen Nutzung von landwirtschaftlicher Biomasse an der erzielbaren Klimagaseinsparung. Auf Dauer werde sich diese Entwicklung nur durchsetzen lassen, wenn sich auf den Weltagrarmärkten strukturelle Knappheiten durch höhere Preise widerspiegelten. Parallel dazu sieht Zeddies Mechanismen zur Stabilisierung des Weltmarktes für Nahrungsmittel als notwendig an und zählt dazu auch die Finanzierung von Nahrungsreserven.

Der Wissenschaftler sieht mit der EU Deutschland und Osteuropa auf dem Weg zu großen globalen Nahrungsüberschussgebieten, die ihre Chancen für den Export von Nahrungsmitteln sowie Agrarrohstoffen nutzen und zugleich eine ökologisch und ökonomisch effiziente Bioenergienutzung voran bringen sollten. Als Zeithorizont nennt der Wissenschaftler in dem Beitrag der Monatsschrift des Deutschen Bauernverbandes einen Zeithorizont von zehn Jahren. Sowohl die Landwirtschaft selbst als auch die Verarbeitungsunternehmen müssten sich über entsprechende Technologien auch auf die bessere Nutzung des großen Potenzials der Reststoffe einstellen. Noch längere Vorlaufzeiten würden die dafür erforderlichen Kapitalinvestitionen erfordern. Der „Preisschock“ vor zwei Jahren habe einen Wahrnehmungs- und Bewusstseinswandel ausgelöst, der nun Motor für eine notwendige Neuorientierung in Gesellschaft und Politik sein müsse. (LPD)
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