15.10.2015 | 09:52 | Große Flächenverluste
Agrarflächen in NRW machen weniger als 50 Prozent der Landesfläche ausBonn - Die landwirtschaftlich genutzte Fläche in Nordrhein-Westfalen hat von 2005 bis 2015 um rund 551 km² abgenommen – eine Größenordnung, die in etwa der Gesamtfläche des Rhein-Kreises Neuss (577 km²) entspricht. |
(c) proplanta Das teilt der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) in Bonn mit und beruft sich dabei auf Berechnungen von Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt.
Die landwirtschaftlich genutzte Fläche nehme mit 16.547 km² knapp die Hälfte der gesamten Landesfläche (34.110 km²) ein und liege mit 48,5 % somit unter der 50 %-Marke.
Aus Sicht des RLV eine bedenkliche Entwicklung. Die landwirtschaftliche Fläche in Nordrhein-Westfalen habe in den vergangenen zehn Jahren um durchschnittlich 15 ha pro Tag abgenommen. Gemessen an der durchschnittlichen Betriebsgröße sei somit in den letzten zehn Jahren jeden dritten Tag ein ganzer Bauernhof in Nordrhein-Westfalen zubetoniert, zugebaut oder anderweitig genutzt worden.
Gerade vor dem Hintergrund der wachsenden Weltbevölkerung und eines steigenden Bedarfes an Lebensmitteln müsse die Sichtweise auf den Wert land- und forstwirtschaftlicher Flächen grundlegend geändert werden und der Flächenverbrauch durch Siedlungs- und Verkehrsmaßnahmen dringend reduziert werden.
Wie der RLV weiter mitteilt, sei ein Viertel des Landes (25,9 %; 8.828 km²) bewaldet; hier sei gegenüber 2005 ein Zuwachs um 335 km² zu verzeichnen. Auf Gebäude- und zugehörige Freiflächen (4.373 km²) entfielen 12,8 % der Landesfläche, auf Verkehrsflächen (2.445 km²) 7,2 %, auf Wasserflächen (687 km²) 2 %, auf Erholungsflächen (667 km²) 2 % und auf Betriebsflächen (396 km²) 1,2 %.
Den höchsten Anteil der Landwirtschaftsfläche an der Gesamtfläche hat nach RLV-Angaben in NRW die Gemeinde Titz (Kreis Düren; 84,7 %). Bei der Waldfläche liege Kirchhundem (Kreis Olpe) mit einem Anteil von 74,9 % und bei der Wasserfläche die Stadt Monheim (Kreis Mettmann) mit 12,7 % vorn.
Die Stadt Herne weise gleich in zwei Kategorien die höchsten Anteile auf: 43,6 % ihrer Gesamtfläche entfielen auf „Gebäude- und Freiflächen“ und 21 % auf die Verkehrsfläche. Bei der Erholungsfläche belegt Essen (11,2 %) und bei der Betriebsfläche die Gemeinde Inden (Kreis Düren; 42,4 %) im rheinischen Braunkohlerevier den Spitzenplatz. (rlv)
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