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16.07.2010 | 05:10 | Biologische Vielfalt 

Hundert Äcker für die Vielfalt - Landwirtschaftsministerin Rumpf weiht Feldflorareservat ein

Langenlehsten - Landwirtschaftsministerin Dr. Juliane Rumpf hat gestern (15. Juli) in Fortkrug in der Gemeinde Langenlehsten (Kreis Herzogtum Lauenburg) Flächen mit seltener Ackerbegleitflora als "Schutzacker" im Rahmen des bundesweiten Projektes "Hundert Äcker für die Vielfalt" eingeweiht.

Feldflorareservat
"Der Hof Fortkrug ist ein gutes Beispiel dafür, wie durch gezielte und behutsame Landbewirtschaftung besondere Leistungen und Erfolge auch im Naturschutz erbracht werden können", lobte Landwirtschaftsministerin Rumpf die Familie Jürgens-Dietz, die insgesamt ca. 80 Hektar ihrer Ackerflächen für dieses neue Projekt zur Verfügung stellt.

Von der sehr extensiven Bewirtschaftung der Flächen sollen sowohl selten gewordene Wildpflanzen profitieren als auch z. B. die für das EU-Vogelschutzgebiet "Langenlehsten" charakteristischen Feldvögel wie Grauammer, Heidelerche, Feldlerche, Wachtel und Rebhuhn einen Lebensraum in der Kulturlandschaft erhalten. Das Land und die EU fördern im Rahmen des Vertragsnaturschutzes die Schutzäcker in Langenlehsten mit jährlich 27.000 Euro, die Vertragslaufzeit dauert noch bis 2019 bzw. 2021. "Mit dieser Initiative auf freiwilliger Basis werden die biologische Vielfalt und die Landwirtschaft miteinander in Einklang gebracht", so die Ministerin.

Der Schutz der Biodiversität stehe in Konkurrenz zu den hohen Anforderungen der Gesellschaft an qualitativ hochwertige und günstige landwirtschaftliche Produkte. Unter diesem Druck werde auch künftig die Produktion weiter rationalisiert werden, was auch zu Lasten von Tieren und Pflanzen in der agrarisch geprägten Kulturlandschaft gehen könne. Landwirtschaftsministerin Rumpf zeigte sich gleichwohl optimistisch, dass es dennoch gelingen könne, neben Erfolgsbeispielen wie Seeadler, Kranich, Otter und Biber auch weitere Tier- und Pflanzenarten und ihre Lebensräume erfolgreich zu schützen. Unverzichtbar sei dabei, die Menschen beim Naturschutz mitzunehmen, sagte sie. Naturschutz sei überall dort besonders effektiv, wo Naturschützer, Grundeigentümer und Landwirte gemeinsam arbeiteten. "Das ist der Weg den wir gehen", so Frau Rumpf. Sie dankte daher dem Ehepaar Jürgens-Dietz, die Bewirtschafter des Hofes Fortkrug, sowie allen beteiligten privaten und behördlichen Initiatoren. (PD)
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