«Solche Aktionen sind nicht Stil des Bauernverbands», sagte
Sonnleitner der «Süddeutschen Zeitung» (Samstag). Er verstehe aber das Anliegen und die Emotionen, da die Lage am
Milchmarkt dramatisch sei. Die Bäuerinnen protestieren seit Montag vor dem Kanzleramt für höhere Milchpreise.
Sonnleitner forderte die Milchbauern auf, sich der Realität zu stellen. «Wir dürfen die Augen vor der Wahrheit nicht verschließen.» Auch auf dem Milchmarkt herrschten zunehmend die Gesetze des Marktes, darauf müssten sich die Milchbauern einstellen. Die Forderung des Bundesverbands deutscher
Milchviehhalter, künftig die Produktionsmenge europaweit flexibel der Nachfrage anzupassen, hält Sonnleitner für unrealistisch. Dafür gebe es in der EU keine Mehrheit. Die Verantwortung liege vielmehr bei den Milchbauern und den ihnen gehörenden Molkereien. «Sie müssen sich im Markt durchsetzen, da der Staat sich aus Marktordnungen zurückzieht.» (dpa)