Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
20.04.2022 | 06:45 | Dieselfahrzeuge 

Zeuge im VW-Dieselprozess beschreibt eine gewisse Schamgrenze

Braunschweig - Im Diesel-Strafprozess gegen vier frühere Führungskräfte von Volkswagen hat ein weiterer Zeuge seine Sicht auf den Betrugsskandal beim Autobauer geschildert.

VW
Zeuge im VW-Dieselprozess: «Das Thema hatte eine gewisse Schamgrenze» (c) proplanta
Über Dinge wie Umschaltlogik und Akustikfunktion sei nicht in der Kantine gesprochen worden, sagte der Entwicklungsingenieur am Dienstag vor dem Braunschweig Landgericht. «Das Thema hatte schon eine gewisse Schamgrenze», sagte der 59-Jährige.

Die Begriffe Umschaltlogik und Akustikfunktion gelten im Kontext der «Dieselgate»-Ermittlungen als eine Art Deckmantel für das Programm zum Abgasbetrug. Vor oder nach Besprechungen habe man auf den Fluren das ein oder andere Gespräch hören können, sagte der Zeuge. Das seien aber oft nur Wortfetzen gewesen. Er selbst habe erst später verstanden, dass Rußbelastung im «ehrlichen Betrieb» zu Problemen führe.

Den vier Angeklagten wird unter anderem gewerbs- und bandenmäßiger Betrug mit Täuschungsprogrammen in der Abgassteuerung von Millionen Dieselautos vorgeworfen. Zum Auftakt vor nunmehr sieben Monaten hatte das Gericht entschieden, Ex-Vorstandschef Martin Winterkorn aufgrund eines medizinischen Gutachtens noch nicht in den ersten Verhandlungskomplex einzubeziehen. Schon damals deutete sich ein zäher Fortgang an.

Ein wichtiges Anliegen schien dem Zeugen vom Dienstag die Botschaft, dass über die damaligen Machenschaften beim Autobauer nicht in der Breite und offen geredet wurde. «Viele Kollegen haben davon aus der Presse erfahren», berichtete der Entwickler. Der Prozess soll mit weiteren Zeugenbefragungen fortgesetzt werden. Insgesamt hat die Strafkammer Termine bis in den Sommer 2023 geplant.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Diesel-Ermittlungen gegen Mercedes-Benz eingestellt

 Neues Millionenbußgeld im Abgasskandal - Auch Continental soll zahlen

 Rechtliche Schritte nach Votum gegen Diesel-Fahrverbot

 Missachtet Münchens Oberbürgermeister die Diesel-Fahrverbote?

 Dieselskandal bei Mercedes - Verbraucherschützer erzielen Teilerfolg

  Kommentierte Artikel

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 Frankreichs Staatsrat schränkt Vogeljagd weiter ein

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss