Ob Siedlungsbau, Verkehrswege oder Ausgleichsmaßnahmen: Im Durchschnitt verliert in Bayern jeden zweiten Tag ein Bauer seine land- und forstwirtschaftlichen Nutzflächen - und damit auch seine Existenzgrundlage. Laut dem Bayerischen
Agrarbericht 2010 wurden der Landwirtschaft seit 1970 insbesondere über Siedlungs- und Verkehrsmaßnahmen über 500.000 Hektar entzogen, also über 5 Milliarden Quadratmeter. Das entspricht fast der heutigen Acker- und Grünlandfläche von ganz Niederbayern.
„Damit muss endlich Schluss sein“, fordert BBV-Präsident Gerd Sonnleitner. Aufgrund der anstehenden Herausforderungen wie Versorgungssicherheit bei Lebensmitteln und nachwachsenden Rohstoffen sei der Entzug weiterer Nutzflächen und die stetig steigende Bevormundung der Grundstückseigentümer und Bewirtschafter nicht länger hinnehmbar.
Wie gravierend die Auswirkungen des Flächenentzugs sind, zeigt der Bayerische
Bauernverband seit gestern auf seiner Internetseite. Eine Flächenverbrauchsuhr zählt mit, wie viele Quadratmeter die Land- und Forstwirte am jeweiligen Tag im Schnitt schon wieder verloren haben. Den Startschuss für die Flächenverbrauchsuhr gaben Präsident Gerd
Sonnleitner, sein Stellvertreter Jürgen Ströbel, Landesbäuerin Annemarie Biechl, Albrecht Fürst zu Oettingen-Spielberg, Vorsitzender des Verbands der Bayerischen Grundbesitzer, und Marian Freiherr von Gravenreuth, Ehrenpräsident des Bayerischen Waldbesitzerverbandes. Darüber hinaus verabschiedete das Präsidium des Bayerischen Bauernverbandes eine Erklärung, in der die wichtigsten Forderungen des Verbandes zusammengefasst sind. (bbv)