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22.09.2015 | 14:30 | Antibiotikaeinsatz 

Verbot von Reserveantibiotika gefordert

Mainz - "Reserveantibiotika aus dem Humanbereich müssen in der Tierhaltung verboten werden.

Antibiotikaeinsatz Tierhaltung
(c) proplanta
Wir wollen, dass bestimmte Antibiotika ausschließlich für Notfälle in der Humanmedizin zur Verfügung stehen“, forderte Landwirtschaftsstaatssekretär Thomas Griese heute bei einer Podiumsdiskussion in Mainz. Vertreter des Ministeriums, der Tierärzteschaft, der Humanmedizin, der Landwirtschaft und des Umweltschutzes diskutierten den Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung und die Folgen für Umwelt und Bevölkerung. Griese warnte vor dem Anstieg von resistenten Bakterien in der Tier- und Humanmedizin, gegen die es keine wirksamen Antibiotika gibt.

Mit der Antibiotikadatenbank sei ein erster Schritt in die richtige Richtung getan. Die Tierhalter müssen hier seit 2014 ihre Antibiotikagaben melden. Allerdings bestehe erheblicher Verbesserungsbedarf bezüglich der Transparenz der erhobenen Daten. Diese müssten auch für Zwecke der Verbrauchersicherheit, der Tiergesundheit und des Tierschutzes nutzbar werden. Das Bundesministerium will die Nutzung der Daten jedoch streng auf wenige Auswertungen ausschließlich im Bereich des Tierarzneimitteleinsatzes beschränken.

Rheinland-Pfalz habe sich außerdem auf Bundesebene dafür eingesetzt, dass Tierärzten künftig keine Rabatte mehr beim Einkauf von Antibiotika erhalten. Damit werde ein Anreiz gegeben, möglichst viel Antibiotika zu verkaufen. Der Bund müsse hier endlich zum Wohl von Mensch und Tier handeln. Denn inzwischen sei es so, dass ein Teil der Tierarztpraxen mehr über den Verkauf der Antibiotika verdiene, als über die tierärztliche Betreuung, bemängelte Griese. Der Staatssekretär rief daher insbesondere die Tierärzteschaft dazu auf, Antibiotika mit Bedacht einzusetzen.

Die Landesregierung unterstütze außerdem eine tiergerechte Haltung. Denn dort, wo viele Tiere in kurzer Zeit auf engem Raum gemästet werden, gehe es oft nur unter Einsatz von großen Mengen Antibiotika. „Wir haben zum Beispiel unser Förderprogramm für Agrarinvestitionen so ausgerichtet, dass die tiergerechte Haltung besonders gefördert werde, berichtete Griese. Bei Investitionen in tiergerechte Stallbauten werden beispielsweise deutlich höhere Fördersätze gewährt. (mulewf-rlp)
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