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26.12.2013 | 14:55 | Aufschwung 

Deutsche Wirtschaft brummt

Köln - Die deutsche Wirtschaft steht vor einem kräftigen Aufschwung.

Deutsche Wirtschaft
(c) proplanta
Allerdings ohne nennenswerte positive Effekte am Arbeitsmarkt. Bei einer am Donnerstag veröffentlichten Branchenumfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) erklärten 34 von 48 Wirtschaftszweigen, sie rechneten für 2014 mit einem Produktionsanstieg beziehungsweise höheren Umsätzen als im abgelaufenen Jahr. «Schon lange nicht mehr hat die deutsche Wirtschaft so positiv in die Zukunft geschaut», sagte IW-Direktor Michael Hüther.

«Ein großes Beschäftigungsplus ist damit aber nicht verbunden», schränkt das IW ein. «Denn die Zahl der Verbände, die einen Personalaufbau beziehungsweise -abbau erwarten, hält sich mit jeweils zehn die Waage.» 28 der 48 befragten Branchen gehen von einer konstanten Beschäftigtenzahl aus. Unter den Branchen, die zusätzlich Personal benötigen, befinden sich der Maschinenbau und die Bauindustrie. Stellenstreichungen erwarten unter anderem die Energiewirtschaft, die Banken und die Versicherungswirtschaft.

Für Zuversicht sorgt laut IW vor allem die robuste inländische Konjunktur und die Tatsache, dass im Euroraum viele Zeichen auf Besserung stehen. Die Wachstumsimpulse aus den Schwellenländern Asiens und Südamerikas dürften dagegen eher schwächer ausfallen.

Als Zugpferd der deutschen Konjunktur sieht sich die Metall- und Elektroindustrie. «Für 2014 rechnen wir mit einem Wachstum von drei Prozent nach einer schwarzen Null 2013», sagte Gesamtmetall-Präsident Rainer Dulger der Nachrichtenagentur dpa in Berlin. Allein in der Metall- und Elektroindustrie arbeiten rund 3,7 Millionen Menschen. «Seit März 2010 wurden knapp 280 000 neue Arbeitsplätze geschaffen, obwohl die Produktion immer noch unter dem Vorkrisenniveau liegt.»

Ungeachtet der positiven Wachstumsprognosen sieht DGB-Chef Michael Sommer Gefahren aus dem EU-Raum für die Konjunktur in Deutschland. «Die Gewerkschaften hoffen natürlich ebenfalls, dass es aufwärts geht. Wir haben kein Interesse an einer Krise in Deutschland. Wir dürfen aber die tiefe ökonomische Krise um uns herum nicht vergessen», sagte der Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes der Nachrichtenagentur dpa in Berlin.

«Wir müssen also etwas zur Ankurbelung der Wirtschaft in Europa tun, wie wir es mit dem Marshall-Plan vorgeschlagen haben. Das ist die Rückversicherung dafür, dass es auch der Wirtschaft in Deutschland gut geht», sagte der DGB-Chef. «Wenn man das nicht tut, ist die Gefahr einer konjunkturellen Ansteckungsgefahr groß. Die Krisengefahren in Frankreich, Italien und anderen EU-Ländern sind noch lange nicht gebannt.»

Besonders optimistisch blickt der IW-Umfrage zufolge der Maschinenbau in die Zukunft. Wichtige Märkte wie China und die USA böten weiterhin gute Wachstumschancen für die deutschen Hersteller und auch die Experte nach Europa dürften wieder zulegen, hieß es. Die wichtigsten Impulse erwartet die Branche allerdings aus dem Inlandsgeschäft. Hier gebe es inzwischen einigen Nachholbedarf bei Investitionen. Die Bauindustrie dürfte auch 2014 vom niedrigen Zinsniveau und dem damit verbundenen Boom am Immobilienmarkt profitieren.

Doch gibt es auch Branchen die pessimistisch in die Zukunft blicken wie die Energie- und Wasserwirtschaft. Die von der Energiewende durchgerüttelte Brache rechnet 2014 mit weiteren Umsatzrückgängen, sinkenden Investitionen und abnehmenden Beschäftigungszahlen. Genauso düster sind die Zukunftserwartungen im Bergbau.

Insgesamt aber überwiegt in der deutschen Wirtschaft die Zuversicht. 26 der 48 befragten Branchenverbände berichteten bei der Umfrage, die Stimmung in den Unternehmen sei derzeit besser als beim Jahreswechsel 2012/2013. Nur in sieben Branchen hat sich die Stimmung demnach verschlechtert. (dpa)
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