Berlin - Der Deutsche
Bauernverband (DBV) hat die wichtigsten Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels aufgefordert, ihre zugesagte gesellschaftspolitische Verantwortung für eine nachhaltige heimische Lebensmittelerzeugung wahrzunehmen. DBV-Präsident Gerd
Sonnleitner hat sich mit einem persönlichen Brief an die jeweiligen Vorstände gewandt und davor gewarnt, in den aktuellen Preisverhandlungen für Milch- und Molkereiprodukte „die Lebensgrundlage unserer heimischen Milchbauern zu demontieren“. Für die hart arbeitenden Milchbauern sei es völlig inakzeptabel, wenn sie erneut in eine existenzbedrohliche Situation gebracht würden.
Auf dem sogenannten
Milchgipfel mit Bundesminister Horst
Seehofer im Juli dieses Jahres hatte sich der deutsche Lebensmitteleinzelhandel ausdrücklich dazu bekannt, die Nahrungsmittelversorgung auf eine starke heimische Rohstoffbasis zu stellen und insbesondere den Milchbauern in Deutschland eine Perspektive zu sichern. „Diese guten Absichten werden allerdings nach nur wenigen Wochen wieder in Frage gestellt“, stellte Sonnleitner fest. Denn die derzeitigen Gespräche zwischen Lebensmittelhandel und Molkereien deuteten auf eine Wiederholung des „skandalösen Preiskampfes zum Nachteil der heimischen Milcherzeugung“ hin.
Sonnleitner forderte auch die Präsidenten des Milchindustrieverbandes (MIV) und des Deutschen Raiffeisenverbandes (
DRV) auf, jetzt eine entschiedene Haltung der Molkereien zu gewährleisten. Der
DBV stehe für ein starkes Miteinander in der gesamten Wertschöpfungskette, würde sich aber auch zu wehren wissen, wenn die vitalen Interessen der Milchbauern in den Listungsgesprächen unter die Räder kämen. (DBV)