Der
Milchpreis ist weiterhin zu niedrig, als dass die LandwirtInnen davon leben könnten. Hochwertige Lebensmittel - wie die Milch - müssen auch zu fairen und angemessenen Preisen verkauft werden, heißt es im BDL.
Die zunehmende Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel ermöglicht indirekte Preisabsprachen, die verstärkt bei Discountern vermutet werden. Wie konnte es sonst sein, dass trotz einer Erhöhung des Spotmarktpreises die Preise für Milchprodukte in den Läden weiter gesenkt wurden? Dadurch wird eine zukunftsfähige, unternehmerische Ausrichtung bei steigenden Marktanforderungen landwirtschaftlicher Betriebe erschwert. „Wir Junglandwirtinnen und
Junglandwirte fordern daher ein starkes Kartellamt, das geplante Zusammenschlüsse im Lebensmitteleinzelhandel genau überprüft und Preisabsprachen unterbindet“, bringt es Anne Hartmann auf den Punkt.
Der
Bundesrat hatte bereits im Juli 2009 die damalige Bundesregierung dazu aufgefordert, die Regelungen des Wettbewerbs- und Kartellrechts zu prüfen und ggf. anzupassen sowie eine unabhängige Markt- und Preisberichterstattung in der Land- und Ernährungswirtschaft positiv zu begleiten. „Von der neuen Regierung erwarten wir nun entsprechende Signale und Taten“, so Anne Hartmann.
Der BDL fordert allerdings auch Eigeninitiative seitens der jungen AgrarierInnen: „Wir rufen alle MilcherzeugerInnen und Molkereien auf, Möglichkeiten zur Stärkung der Marktstellung zu nutzen“, regt Anne Hartmann an. So könnten z.B. Erzeugergemeinschaften und Kooperationen von Molkereien deren Marktposition stärken und somit zu fairen Vertragsverhandlungen mit dem Lebensmitteleinzelhandel beitragen. (BDL)