Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
29.04.2015 | 12:50 | Bodenpreise 

Spekulationsblase am Bodenmarkt?

Frankfurt - Die Landwirtschaftliche Rentenbank sieht derzeit keine ernstzunehmenden Argumente dafür, dass am deutschen Bodenmarkt eine durch Spekulation getriebene Preisblase vorliegt.

Bodenmarkt Spekulationsblase
(c) proplanta
Der Anstieg der Bodenpreise sei durch das niedrige Zinsniveau und die gestiegenen Grundrenten ökonomisch erklärbar und entspreche zudem den ebenfalls gestiegenen Ertragserwartungen der Landwirte, schreibt die Rentenbank im Agrar-Spezial „Boden - begehrt, begrenzt, (un)bezahlbar“, das im aktuellen Geschäftsbericht des Finanzinstituts zu finden ist.

Letztlich müssten bei der Beurteilung der Preisentwicklung auch starke regionale Unterschiede berücksichtigt werden und natürlich die individuelle wirtschaftliche Situation der kaufwilligen Betriebe, erklärte der Vorstandssprecher der Förderbank für die Agrarwirtschaft, Dr. Horst Reinhardt, auf der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt. „Unser Blick in die Historie zeigt: Bodenpreise kennen nicht nur eine Richtung“, warnte Reinhardt alle Akteure, die auf einen weiterhin starken Anstieg der Grundstückspreise spekulierten und dabei womöglich ihre finanziellen Möglichkeiten außer Acht ließen. Schließlich seien die Bodenpreise signifikant von den volatilen Agrarpreisen abhängig und könnten nicht zuletzt auch stark von politischen Einflüssen bestimmt werden. Das zeigten die Entwicklungen über die Grenzen nach Frankreich und Dänemark.

Wie die Rentenbank in ihrem Agrar-Spezial ausführt, deutet in der Diskussion um den deutschen Bodenmarkt auch kaum etwas auf eine Preisblase hin, die durch Kredite finanziert werde. Die Argumente sprächen eher für eine marktorientierte Preisentwicklung. Die Förderbank stellt zwar in ganz Deutschland eine Zunahme der Nachfrage nach Förderkrediten für Flächenkäufe fest. Doch die steigenden Kreditvolumen seien jedoch auf höhere Kaufpreise zurückzuführen, und der Anstieg in anderen Bereichen der Landwirtschaft sei sogar noch ausgeprägter ausgefallen, so das Kreditinstitut. Zudem sei eine Blase nach allgemeinem Verständnis erst im Rückblick, also beim „Platzen“, sicher diagnostizierbar. (AgE)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Junglandwirte fordern Vorkaufsrecht für Agrarflächen

 Gesetzesvorhaben des Agrarministers zum Kauf von Agrarland gescheitert

 Pachtpreise in Mecklenburg-Vorpommern gestiegen

 Pachtpreise für landwirtschaftliche Flächen steigen kräftig

 Landwirtschaftliche Pachtpreise in Baden-Württemberg gestiegen

  Kommentierte Artikel

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?