Die Preise für Nahrungsmittel erweisen sich weiterhin als Inflationsbremse. Nachdem die Inflationsrate im Jahr 2009 nur 0,4 Prozent betragen hat, zieht der Verbraucherpreisindex für Deutschland nun ganz allmählich wieder an, so die
Landwirtschaftskammer Niedersachsen in einer Pressemitteilung. Lag er Anfang 2010 noch bei 107,0, wurde er im Februar 2011 mit 109,8 beziffert.
Auch die Nahrungsmittelpreise legen leicht zu. Der Nahrungsmittelindex stieg im vergangenen Jahr von 111,2 auf zurzeit 115,8. Mit dieser geringen Steigerungsrate tragen die Nahrungsmittel allerdings kaum zur allgemeinen Preissteigerung bei. Denn zum einen haben sie am gesamten Warenkorb nur einen Anteil von rund zehn Prozent und zum anderen bewegt sich deren Preisauftrieb langfristig deutlich unterhalb der allgemeinen Teuerungsrate.
Und das zum Leidwesen der Landwirte. Denn im Sog der billigen Nahrungsmittel sind die landwirtschaftlichen
Erzeugerpreise seit 1991 bei ständiger Schwankung insgesamt sogar leicht gesunken. Der Index für landwirtschaftliche Erzeugerpreise hatte vor zehn Jahren einen Stand von 117,5. Im Jahr 2010 lag er bei lediglich 114,0. Dies entspricht einem Rückgang um 0,2 Prozent im Jahresdurchschnitt.
Während die Landwirte für ihre Erzeugnisse keine Preissteigerungen erzielen, verteuern sich gleichzeitig die Betriebsmittel wie Dünger, Futtermittel oder Energie überproportional. Der Index für landwirtschaftliche Betriebsmittel insgesamt ist in den vergangenen zehn Jahren von 93,2 auf 134,4 im Jahr 2010 angestiegen. Damit übersteigt diese Teuerungsrate die des Verbraucherpreisindex in Deutschland.
Bei dieser Entwicklung gehen die Gewinnmargen der Landwirte kontinuierlich zurück, so dass sie immer mehr erzeugen müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Vor diesem Hintergrund, der ständiges Wachstum erfordert, hält der
Strukturwandel in der Landwirtschaft unvermindert an. (lwk-ns)