Anstelle von industrieller Landwirtschaft will
Brunner die kleineren bäuerlichen Betriebe in Bayern erhalten. Und diese sollten nach seinem Konzept auch mehr auf profitablere Qualitätsprodukte setzen als auf billige Massenware. Der CSU-Politiker will am Dienstag bei einer Regierungserklärung im Landtag sein Konzept vorstellen.
Unter anderem will Brunner bis 2020 rund 1,25 Milliarden Euro für ein neues bayerisches Kulturlandschaftsprogramm bereitstellen, wie die Nachrichtenagentur dpa vorab erfuhr. Das Programm soll künftig noch stärker auf Gewässer- und
Klimaschutz,
Biodiversität, Ökolandbau und Tierwohl ausgerichtet werden.
Brunner will die Investitionsförderung in der Landwirtschaft stärker auf das Tierwohl ausrichten: Je tiergerechter die Haltung, desto höher der Zuschuss. Bis 2020 sind dafür 500 Millionen Euro eingeplant. Außerdem will Brunner ein eigenes bayerisches Bio-Siegel einführen.
Die Grünen warfen Brunner allerdings schon vorher vor, die Staatsregierung gehe seit Jahrzehnten in die entgegen gesetzte Richtung der industriellen Landwirtschaft: «Es wird in erster Linie für den Discounter und nicht mehr für den Wochenmarkt produziert», kritisierte Fraktionschef Ludwig Hartmann. So hätten 1980 noch 158.000 Bauern in Bayern Schweine gehalten, 2010 seien es nur noch knapp 6.000 gewesen - bei gleichbleibender Schweinezahl. (dpa/lby)