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31.10.2007 | 07:26 | EU-Agrarreform 

Sonnleitner: Der Health Check darf keine neue Reform werden

Berlin - Für eine prosperierende Landwirtschaft sei eine verlässliche Politikbegleitung sehr entscheidend. „Die anstehende Überprüfung der Gemeinsamen EU-Agrarreform darf deshalb keine neue Reform werden.

Gerd Sonnleitner
(c) proplanta
Seit der Verabschiedung der Reform wurde immer wieder versprochen, dass diese bis 2013 gilt“. Dies sagte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, auf dem Eliteforum Landwirtschaft der Deutschen Kreditbank (DKB) am 30. Oktober 2007 in Liebenberg. Ganz bewusst sei für die Überprüfung der Name Health Check gewählt worden, da nichts neu gemacht, sondern vielmehr überprüft und nachkorrigiert werden müsse.

Sonnleitner sieht einige Bereiche der EU-Agrarreform, die dringend einer Nachbesserung bedürfen. Beispielsweise müssten die vollständig von der Produktion entkoppelten Direktzahlungen in allen EU-Mitgliedsländern in die Praxis umgesetzt werden. Dies sei in Deutschland Realität und erfolgreich umgesetzt. „Hier müssen andere Länder nachziehen“, forderte der DBV-Präsident.
 
In der deutschen Landwirtschaft sei es mittlerweile ganz normal, dass die Direktzahlungen in erster Linie als Ausgleich für gesellschaftliche Leistungen und weniger als Ausgleich für Preissenkungen gewährt würden. „Aber Cross Compliance ist ein zwiespältiges Element der EU-Agrarpolitik. Cross Compliance ist viel zu kompliziert und zu bürokratisch“, kritisierte Sonnleitner. Der Health Check müsse deshalb auch genutzt werden, die Anwendung von Cross Compliance weiter zu vereinfachen. Davon würden die Landwirte und letztlich auch der Verbraucher profitieren. „Jeder investierte Euro in die Landwirtschaft ist auch eine Investition in ländliche Räume, in Wertschöpfung und in den Erhalt von Arbeitsplätzen dort“, stellte Sonnleitner fest.

Für die Zukunft der Landwirtschaft und für ein Land mit Zukunft würden funktionierende Wertschöpfungsketten benötig, betonte Sonnleitner weiter. Voraussetzung hierfür seien starke Partner im vor- und nachgelagerten Bereich und bei den Dienstleistungen für die Landwirtschaft. „Längst nicht überall sind wir jedoch für den globalisierten Wettbewerb gerüstet“, sagte der DBV-Präsident. Auch sei in der Landwirtschaft kein Arbeitsplatz mehr unter 500.000 Euro zu haben.

„Für uns ist es daher wichtig, Banken an unserer Seite zu wissen, die das nötige Expertenwissen haben, um Investitionen in der Land- und Ernäh­rungs­wirtschaft richtig einzuschätzen“, erklärte Sonnleitner. Er begrüßte es ausdrücklich, dass neben den Genossenschaftsbanken und Sparkassen auch Privatbanken im Agrar­kreditgeschäft tätig sind und hier ein Zukunftsfeld suchen. Die steigenden Ausbildungszahlen in der Landwirtschaft würden zudem zeigen, „dass wir als Zukunftsbranche wahrgenommen werden“, so Sonnleitner. (DBV)
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