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07.06.2016 | 00:03 | 30 Jahre Umweltministerium 

Bundesumweltministerin für Umdenken in der Landwirtschaft

Berlin - Zusammen mit mehreren ihrer Amtsvorgänger hat Bundesumweltministerin Barbara Hendricks den 30. Geburtstag ihres Ministeriums begangen. Die SPD-Politikerin nutzte den Festakt am Montag in Berlin, um für Carsharing und Tierschutz zu werben.

Umdenken in der Landwirtschaft
Das Umweltministerium feiert 30. Geburtstag. Dabei sind frühere Ressortchefs wie Kanzlerin Merkel. Die aktuelle Amtsinhaberin nutzt die Feierlichkeiten für eine Spitze gegen ein CSU-geführtes Ressort. (c) proplanta
Hendricks, die zuletzt Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) mit ihrer kritischen Haltung zum Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat aufgebracht hatte, sagte, Deutschland brauche ein Umdenken in der Landwirtschaft.

«Wir werden auch in Zukunft Fleisch essen können. Aber wir wollen nicht, dass unser Land zu einem Eldorado für industrielle Großmastanlagen wird», fügte sie hinzu. 

Es sei wichtig, dass Deutschland seine internationalen Klimaschutz-Verpflichtungen auch national erfülle. Man könne nicht «in New York Zusagen machen, die dann in Berlin oder Castrop-Rauxel nicht mehr gelten», betonte die Ministerin. Mit Blick auf den schrittweisen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas sagte sie: «Ja, wir werden dann anders leben, aber wir werden nicht schlechter leben».

Zu Beginn der Feierlichkeiten schnitt Hendricks gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine «Geburtstagstorte» an. Mit dabei waren auch die früheren Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD), Peter Altmaier (CDU), Klaus Töpfer (CDU), Jürgen Trittin (Grüne) und Norbert Röttgen (CDU). Merkel hatte das Umweltressort von 1994 bis 1998 geleitet. 

Die grüne Umweltpolitikerin Bärbel Höhn sagte, Töpfer und Trittin hätten das Ministerium geprägt, danach seien wenig große neue Themen angestoßen worden. Hendricks habe zwar oft die richtigen Ziele, könne sich aber «fast nie durchsetzen». Ein Grund dafür sei die «Totalopposition» der CSU-geführten Ministerien für Verkehr und Landwirtschaft.

Es sei auch nicht sinnvoll, den Klimaschutz und die Energiepolitik zu trennen. Die Zuständigkeit für Energiefragen solle deshalb künftig nicht dem Wirtschaftsministerium, sondern dem Umweltressort zugeschlagen werden, sagte die Vorsitzende des Umweltausschusses des Bundestages.
dpa
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