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Ab Ende Januar gingen auch die Schlachtgewichte deutlich zurück und der Handel verlief wieder normal. Entgegen dem über die Faschingstage normalerweise zurückgehenden Markt sahen die Erzeuger in den ersten Februarwochen bei knapp versorgten Schlachtereien die Chance für steigende Preise. Entsprechend wurde der Vereinigungspreis in der Faschingswoche und in KW 8 um zwei mal 3 Cent angehoben.
Anders sahen dies die Schlachtunternehmen, die Probleme mit dem Fleischabsatz in Deutschland, Europa und Drittstaaten hatten und ihre Auslastung zum Teil zurückfuhren, da die Nachfrage überall merklich hinter den Vorjahren zurückblieb. Die zweiten 3 Cent Aufschlag wurden von Tönnies, Vion und Danish Crown mit Hinweis auf das schwache Fleischgeschäft nicht akzeptiert und Hauspreise auf Basis 1,68 €/kg herausgegeben. In Folge musste der Vereinigungspreis wieder auf 1,68 €/kg zurückgenommen werden. Hinzu kam die schlechte Stimmung im Handel wegen der Pferdefleischvermischungen und der fehlenden Frischfleischexport nach Russland. Ähnlich klagten auch die europäischen Nachbarländer über den fehlenden Export.
In den danach folgenden Wochen zeigte sich der Schlachtschweinemarkt ausgeglichen. Nochmals geforderte Hauspreise wurden von den Schlachtereien wieder zurückgenommen. Trotz Entwarnung der Behörden dürfte die Berichterstattung über Aflatoxin-Verunreinigungen in serbischem Futtermais auch auf den Schweinemarkt ausgestrahlt haben. Zuletzt haben sich die Erwartungen auf eine deutliche Absatzbelebung zu Ostern nicht erfüllt, auch die Hoffnung auf das in anderen Jahren bereits angelaufene Grillgeschäft wurde in den letzten Tagen förmlich eingeschneit.
Vor der unbefriedigenden Wirtschaftlichkeit der Mast wären höhere Preise dringend nötig. Derzeit ruhen die Hoffnungen auf der zweiten Aprilwoche, denn in der Karwoche und in der Woche nach Ostern sind normalerweise keine Impulse zu erwarten.
Insgesamt sollten die Erwartungen jedoch nicht zu hoch angesetzt werden, denn mit 1.027.425 (+1,8 % gg. Vj.) Schlachtungen (S-V) in KW 11 liegen die Schlachtzahlen in den meldepflichtigen Betrieben in Deutschland nach wie vor sehr hoch, so dass zumindest von der Angebotsseite kaum Entspannung zu erwarten ist. Bio-Schlachtschweine (S-P) kosteten im Januar 3,27 €/kg frei Schlachtstätte.
Quelle: LEL Schwäbisch Gmünd