«Es gibt keine Entscheidung für Veränderungen», sagte Finanzvorstand Rolf Pohlig am Donnerstag bei der Vorstellung der Neunmonatszahlen in Essen. Ob die Preise auch zum Jahreswechsel noch die gleichen sind, ist damit nicht gesagt. Pohlig wies darauf hin, dass die Einspeisung von Strom aus Windkraft und Sonnenenergie die Kosten steigen ließen und die Gaspreise im laufenden Jahr schon um fast 30 Prozent gesenkt wurden.
Gesunkene
Strompreise auf dem britischen Markt, auf dem
RWE mit der Gesellschaft npower vertreten ist, haben dem Konzern neben dem gefallenen
Ölpreis die bisherige Bilanz verdorben. In Großbritannien habe RWE trotz gestiegener Erzeugerkosten Preissenkungen mitmachen müssen. Das habe einen erwarteten Gewinneinbruch zur Folge gehabt. Im laufenden letzten Quartal sollen Effizienzprogramme aber noch Einsparungen bringen. Den zweiten Ergebniseinbruch bescherte die Tochter DEA aufgrund der gesunkenen Ölpreise.
Insgesamt fiel das betriebliche Ergebnis nach neun Monaten um 4,4 Prozent auf 5,53 Milliarden Euro. Dennoch glaubt RWE bis zum Jahresende die Einbußen wieder wettzumachen und das gleiche Ergebnis wie 2008 zu erreichen. «Wir bewegen uns auf einem stabilen Fundament», sagte Pohlig. 2008 hatte sich das betriebliche Ergebnis um 4,5 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro erhöht. Der Umsatz betrug 49 Milliarden Euro. In den ersten drei Quartalen 2009 sank der Umsatz dagegen um zwei Prozent auf 33,8 Milliarden Euro. Für eine Aufhellung des Ergebnisses könnte im vierten Quartal der Neuerwerb Essent beitragen. Rund 100 Millionen Euro sollen die Niederländer zum Betriebsergebnis beitragen.
Frisches Geld könnte auch der Verkauf des Gasnetzes einbringen. Den Verkaufsprozess will RWE 2010 offiziell beginnen. Der Konzern hat die Veräußerung auf Druck der
EU-Kommission zugesagt, die im Gegenzug ein Kartellverfahren einstellte. Das Netz von RWE hat eine Länge von rund 4.000 Kilometern und liegt in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Im Strombereich will der Konzern das Hochspannungsnetz nicht in eine deutsche Netz AG einbringen. RWE sei aber zu einer engeren Zusammenarbeit bereit. (dpa)