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25.01.2013 | 15:06

Alternative Auto-Antriebe sollen vorangetrieben werden

Elektrofahrzeug
(c) proplanta
Wie die EU-Kommission den Verkehr grüner machen will

Elektroautos sind die Ausnahme auf der Straße. Das liegt auch daran, dass Strom-Tankstellen fehlen. Wenn die Infrastruktur allerdings erst steht, dann kommen auch die Käufer - meint zumindest die EU-Kommission.


Was schlägt die Kommission genau vor?

Die Kommission macht Vorschläge für eine Reihe von alternativen Antriebsstoffen. So sollen zum Beispiel bis 2020 in Deutschland 150.000 öffentlich zugängliche Ladestationen entstehen. Erdgas-Fahrer sollen demnächst höchstens 150 Kilometer bis zur nächsten Zapfsäule fahren müssen. Zapfstellen für Flüssiggas, das vor allem Lkw nutzen, sollen entlang wichtiger Routen im Abstand von maximal 400 Kilometern entstehen.


Warum macht die EU-Kommission diese Vorschläge?

Die EU will bis zum Jahr 2020 ein Fünftel ihrer Treibhausgase einsparen, verglichen mit 1990. Dazu sollen auch sinkende Emissionen im Verkehr beitragen. Der Straßenverkehr ist nach Angaben der EU-Kommission derzeit für ein Fünftel des europäischen CO2-Ausstoßes verantwortlich.


Was hat die Wirtschaft davon?

Der Markt für alternative Antriebsformen kommt weltweit allmählich in Schwung, allein China und die USA wollen nach Angaben der EU-Kommission bis 2020 demnach mehr als sechs Millionen Elektrofahrzeuge auf die Straße bringen. Wenn heimische Unternehmen von dieser Entwicklung profitieren wollten, müssten sie sich rechtzeitig ihr Stück am globalen Kuchen reservieren, heißt es.


Gibt es auch Vorgaben für Elektro-Ladestecker für Autos?

Ja. Die EU-Kommission hat sich für den in Deutschland üblichen Elektro-Ladestecker für Autos entschieden. Dies sei der «meistgenutzte Typ in Europa», sagte Kallas. Französische Elektro-Tanker müssen sich damit allerdings umstellen.


Wer soll das alles bezahlen?

«Wir erwarten nicht, dass die [EU-]Mitgliedsstaaten dafür zahlen. Auch wir werden dafür nicht bezahlen», sagte ein Experte der EU-Kommission. Stattdessen soll die Privatwirtschaft für die Kosten aufkommen. Die Brüsseler Behörde geht davon aus, dass dies zum Beispiel durch zum Beispiel durch die Vergabe von Bauaufträgen gelingen kann. So könnten Bauherren bei Parkhäusern oder Raststätten den Einbau von Elektrotankstellen verlangen.


Was sagt die Autobranche zu den Vorschlägen?

Der einflussreiche deutsche Branchenverband VDA lobte die Vorschläge der Kommission. Damit würden die Anstrengungen der Industrie «sinnvoll» flankiert, sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann. Damit Elektroautos für den Kunden attraktiv sind, müssten sie genauso alltagstauglich sein wie herkömmliche Pkw. Neben alternativen Antrieben gehe es für die Industrie aber weiterhin darum, die herkömmlichen Motoren zu optimieren. Denn Forschung und Entwicklung etwa der E-Autos verschlingen Milliarden, es dürfte aber lange dauern, bis sich diese Investitionen rechnen. Manche Top-Manager fordern daher Kaufprämien für E-Autos - die Bundesregierung lehnt dies aber bislang ab.


Wie bewerteten Experten die Pläne?

Branchenexperten reagierten reserviert - Tenor: Mehr Ladestationen alleine bringen noch keinen Durchbruch der E-Autos. Ferdinand Dudenhöffer von der Uni Duisburg-Essen sprach von einer «halben Sache». Notwendig sei eine konzertierte Aktion - so müsse die EU die Klimaauflagen verschärfen, damit die Autobauer zu mehr Anstrengungen bei E-Autos gezwungen würden.


Ist alles schon beschlossene Sache?

Keineswegs. Die EU-Staaten und das Europaparlament werden nun über die Vorschläge beraten. Nur wenn sie zustimmen, werden daraus Gesetze. Dies gilt für die Vorschläge zur Förderung grüner Antriebsformen ebenso für den einheitlichen Ladestecker. (dpa)
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