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11.09.2020 | 04:33 | Elektromobilität 

Bald jedes vierte Auto mit Elektroantrieb?

Chemnitz - Sachsens Zulieferindustrie könnte künftig bei der Elektromobilität ganz vorn mitspielen.

Elektroauto
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Nachdem sie die Elektrowende lange verschlafen haben, laufen sich die deutschen Autohersteller langsam warm, allen voran VW. Nun müssen die Zulieferer nachziehen, wenn Sachsen Autoland bleiben soll. (c) proplanta
Doch die Branche wird sich bewegen müssen und zwar schnell - das ist Fazit einer Diskussion zwischen Branchenvertretern und Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) kurz nach dem Auto-Gipfel.

«Wir müssen aufpassen, dass wir den Transformationsprozess nicht auf die Frage des Antriebs reduzieren», sagte Dulig bei einer Veranstaltung des sächsischen Zuliefernetzwerks AMZ am Donnerstag in Chemnitz. Anstatt weiter ideologische Debatten um Vor- und Nachteile von Elektroautos zu führen, müssten sich nach den Autoherstellern nun auch die Zulieferer voll und ganz auf die Transformation einlassen.

Während der Pkw-Markt insgesamt schrumpft, stieg die Zahl der Neuzulassungen vollelektrischer Pkw im ersten Halbjahr 2020 um mehr als 30 Prozent. «Ein stagnierender oder sogar rückläufiger Gesamtmarkt bei einem wachsenden Anteil Elektroautos bedeutet zwangsläufig weniger Verbrenner», sagte AMZ-Netzwerkmanager Dirk Vogel. Weil die Autobauer zugleich bislang extern vergebene Leistungen wieder zunehmend ins eigene Haus zurückholen, breche für die Zulieferer mehrfach angestammtes Geschäft weg.

Diese Entwicklung könne jedoch niemand zurückdrehen. «Die Frage ist jetzt, wie wir diesen Transformationsprozess zum Vorteil nutzen und beispielsweise auch auf Wasserstoff setzen», so Dulig. Demnach sitzen drei von fünf Herstellern, die Wasserstoff im großen Maßstab produzieren könnten, in Sachsen. Trotzdem schlug dem Landespolitiker viel Skepsis seitens der Unternehmer entgegen, unter anderem mit Blick auf Ladeinfrastruktur, Netzausbau oder Kaufprämie für E-Autos.

Eine neue Studie zeichnet indessen ein positives Bild für die Branche: Demnach wird bis 2025 jeder vierte in Europa gebaute Pkw ein Stromer sein. Von den mehr als zwei Millionen Autos sollen mehr als die Hälfte in Deutschland produziert werden. 2019 waren es den Angaben zufolge europaweit 276.500 Fahrzeuge. Für die Untersuchung hat das Chemnitz Automotive Institute in Zusammenarbeit mit den Branchennetzwerken AMZ und automotive thüringen die Strategien der großen Autobauer analysiert.

Demnach wird Volkswagen Tesla und Renault noch dieses Jahr als E-Marktführer in Europa ablösen, erläuterte Institutsleiter Werner Olle. VW ist mit dem Umbau seines Zwickauer Werks zur ersten E-Auto-Fabrik in den letzten Zügen. Am Freitag soll die Auslieferung des ersten vollelektrischen Serienfahrzeugs ID.3 an die Kunden starten.
dpa
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