Auch wenn angesichts des Dauerregens die Erinnerung verblasst ist: In der ersten Hälfte dieses Jahres wurde Mecklenburg-Vorpommern von der Sonne verwöhnt. Das freute auch die Betreiber von Solaranlagen. Doch im Ländervergleich hinkt der Nordosten bei der Nutzung hinterher. (c) danielschoenen - fotolia.com
Nach Berechnungen von Eon ließen sich von Januar bis Juni mit Hilfe einer durchschnittlichen Solaranlage auf einem Einfamilienhaus etwa 4.600 Kilowattstunden Sonnenstrom erzeugen. Dies entspricht der Strommenge, die im Durchschnitt eine vierköpfige Familie pro Jahr verbraucht. Ähnlich hohe Solarstrompotenziale seien in den ersten sechs Monaten auch für das Saarland, Schleswig-Holstein, Bayern und Baden-Württemberg errechnet worden.
Vor allem im Mai sei die Ausbeute sehr hoch gewesen, hieß es. Für die Erhebungen nutzte Eon nach eigenen Angaben die jetzt vorgelegten Strahlungsdaten des Deutschen Wetterdienstes und europaweit anerkannte Umrechnungsmodule. Die Sonne gilt als eine der wichtigsten Quellen für die Produktion von Ökostrom und damit zur Vermeidung des klimaschädlichen CO2. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind bundesweit etwa 2,6 Millionen Photovoltaikanlagen in Betrieb, die inzwischen für etwa 13 Prozent der Stromproduktion in Deutschland sorgen.
Allerdings wird die Kraft der Sonne in den Bundesländern noch in sehr unterschiedlichem Maße genutzt. Nach Angaben des Internetportals Stromreport liegt Bayern mit einer installierten Leistung von 18.300 Megawatt und 259 Kilowatt je Quadratkilometer an der Spitze. Für Mecklenburg-Vorpommern wurden 3.310 Megawatt insgesamt und 142 Kilowatt je Quadratkilometer errechnet. Damit liegt der Nordosten im Ländervergleich im hinteren Viertel.
Von der Statistik in der Regel nicht erfasst sind sogenannte Balkonkraftwerke. Die Installation solcher Kleinanlagen mit zumeist 600 Watt wird in Mecklenburg-Vorpommern vom Land gefördert. Dafür standen zehn Millionen Euro bereit. Während Hauseigentümer das Förderprogramm sehr gut annahmen, griffen Mieter als Hauptzielgruppe weit weniger zu.