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15.07.2014 | 12:42 | Biogasmarkt 2014 

Biogasbranche knickt ein

Freising - Mehr als vier Prozent des deutschen Bruttostromverbrauchs stammt schon heute aus Biogasanlagen.

Biogasbranche knickt ein
(c) proplanta
Zu diesem Ergebnis kommt die diesjährige Erhebung der Branchenzahlen des Fachverbandes Biogas.

Insgesamt erzeugten bundesweit 7.850 Biogasanlagen im Jahr 2013 rund 24,3 Terawattstunden Strom - und versorgten damit knapp sieben Millionen durchschnittliche Haushalte. Durch die Biogasnutzung werden jährlich 17,6 Millionen Tonnen CO2 eingespart.

Im vergangenen Jahr sind 335 Biogasanlagen mit einer Leistung von zusammen 191 Megawatt neu ans Netz gegangen. Da immer mehr Betreiber ihre Biogasanlagen flexibel betreiben, um die schwankende Nachfrage im Stromnetz ausgleichen zu können, sind von diesen 191 MW nur 158 MW arbeitsrelevant.

Die „überbauten“ 33 MW können je nach Stromnachfrage eingesetzt werden – bei einem hohen Verbrauch bzw. geringer Einspeisung durch Wind- und Solaranlagen.

„Im Vergleich zum Vorjahr stellen wir für den Biogasmarkt einen deutlichen Einschnitt im Neuanlagengeschäft fest“, erläutert Manuel Maciejczyk, Geschäftsführer im Fachverband Biogas e.V.. Schon 2012 war mit einem Zubau von 255 MW ein vergleichsweise schlechtes Biogasjahr.

Und für 2014 erwarten die für eine Prognose konsultierten Experten aus dem Fachverband einen weiteren drastischen Einbruch: Gerade mal 37 MW werden nach Einschätzung der Branchenteilnehmer in diesem Jahr neu ans Netz gehen. Hinzu könnten rund 90 MW durch Repowering- und Flexibilisierungsmaßnahmen kommen.

Damit erreicht die Biogasbranche ein historisches Tief: „Noch nie seit In Kraft Treten des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) im Jahr 2000 sind weniger neue Biogasanlagen ans Netz gegangen“, sagt Maciejczyk. „Biogas geht ganz klar als Verlierer der unsäglichen Irrungen und Wirrungen rund um die vermeintlich hohen Kosten der Energiewende vom Platz.“

Von den mehr als 63.000 Arbeitsplätzen im Jahr 2011 waren Ende 2013 noch 41.000 übrig – Tendenz weiter fallend. „Betroffen sind vor allem die strukturschwachen ländlichen Regionen“, weiß der Verbandsvertreter.

Trotz der denkbar ungünstigen Ausgangslage konstatiert der Geschäftsführer den Mitgliedern seines Verbandes nach wie vor viel Innovationskraft. Vor allem in die Flexibilisierung bestehender Anlagen werde investiert. Darüber hinaus bieten zumindest Güllekleinanlagen und Anlagen zur Behandlung von getrennt gesammelten Bioabfällen eine Perspektive für die Branche.

„Die Zukunft der Biogasnutzung liegt in der flexiblen und bedarfsgerechten Bereitstellung von Strom und Wärme“, prognostiziert Maciejczyk. „Nur Biogas kann die fluktuierenden regenerativen Quellen Sonne und Wind dauerhaft ausgleichen und damit den Weg hin zu einer Energiewende mit 100 Prozent Erneuerbaren sicher stellen.“ (biogas)
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