Die technischen Lösungen sind über das Versuchsstadium hinweg und haben sich in der Praxis bewährt.
Zu diesem Fazit kamen die Teilnehmer einer gut besuchten Tagung in Berlin, die der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) mit Bosch & Partner im Februar ausrichtete. Das große Interesse aus dem gesamten Bundesgebiet zeige die Brisanz und Aktualität des Themas, so Josef Göppel MdB, Vorsitzender des DVL.
Im Fokus der Tagung standen erprobte Anlagen und Kooperationsmodelle, mit denen Strom und Wärme aus Landschaftspflegematerial gewonnen wird. Doch dazu sind andere Verfahren erforderlich als für Mais und Gülle. So ist etwa Grünschnitt von Streuwiesen oder aus Wiesenbrütergebieten durch den späten Mähzeitpunkt eher für sogenannte Trockenfermentationsanlagen geeignet.
Hackschnitzeln aus der Heckenpflege weisen einen deutlich höheren Rindenanteil auf als solche aus dem Wald, wodurch sie ein anderes Brandverhalten zeigen, das technisch ausgeglichen werden muss.
Es gibt keine Lösungen „von der Stange“, jedoch belegen die zahlreichen auf der Tagung vorgestellten Beispiele, dass bei individueller Planung und guter Zusammenarbeit der Akteure gute Erfolgsaussichten bestehen. „Dabei liegen die Argumente auf der Hand: keine Konkurrenz um Ackerflächen, keine Konflikte mit den Zielen des Naturschutzes und darüber hinaus eine sehr günstige Klimabilanz“, so Josef Göppel weiter.
Die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Prof. Dr. Beate Jessel, bestärkt diese Sichtweise: „Nachhaltige Nutzung von Biomassereststoffen kann einen Beitrag leisten, die mit dem Energiepflanzenanbau verbundenen Risiken der Bioenergienutzung zu vermeiden“.
Der DVL hat sich zur Aufgabe gemacht, die Synergien zwischen Bioenergienutzung und Landschaftspflege zu fördern, um so den Zielen des Klimaschutzes und des Naturschutzes gleichermaßen gerecht zu werden. Dazu wird die Sammlung und Präsentation von guten Beispielen der energetischen Nutzung von Landschaftspflegematerial in Zusammenarbeit mit der Bosch & Partner GmbH vom Bundesumweltministerium gefördert.
Die Referate können von der Internetseite
www.landschaftspflegeenergie.lpv.de heruntergeladen werden. Dort sind auch die Praxisbeispiele aus dem gesamten Bundesgebiet zu finden. (dvl)