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22.02.2010 | 15:17 | Studie 

Deutsche Biodieselproduktion hat positive volkswirtschaftliche Auswirkungen

Berlin - In einer neuen Studie haben die Wissenschaftler des Münchener Instituts für Wirtschaftsforschung (ifo) die volkswirtschaftlichen Effekte der Biodieselproduktion in Deutschland errechnet.

Biokraftstoff
(c) proplanta
Im Ergebnis erzielt der Staat nach der Studie Einnahmen durch Steuern, Abgaben und Sozialbeiträge, die durch eine Wiederbelebung des B100-Marktes deutlich steigen würden. Bei einer Steuerreduzierung von derzeit 18 Cent auf 10 Cent pro Liter B100 und einem Absatz von 700.000 Tonnen gehen die Wissenschaftler des ifo-Instituts davon aus, dass der Finanzminister netto rund 379 Mio. Euro zusätzlich einnimmt.

„Bei einer umfassenden Betrachtung stellt man fest: Eine geringere Besteuerung von B100 ist politisch notwendig, für die Branche hilfreich und für den Finanzminister tragbar. Denn wenn alle Effekte berücksichtigt werden, ergeben sich unter dem Strich Nettogewinne der öffentlichen Haushalte“, sagte Elmar Baumann, Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB).

„Die Studie zeigt eindrucksvoll, dass die Förderung von B100 auch volkswirtschaftlich sinnvoll ist. Wir fordern die Regierungskoalition daher auf, die Vorgaben aus dem Koalitionsvertrag umzusetzen und den Markt für reinen Biodiesel wiederzubeleben.“ Das ifo-Institut berücksichtigt bei seinen Berechnungen unter anderem den positiven Effekt, den die Verringerung des Tanktourismus hätte. Weil große LKW-Flotten in geringerem Maße im benachbarten Ausland fossilen Kraftstoff tanken, sondern stattdessen hierzulande Biodiesel kaufen, rechnet das ifo-Institut mit staatlichen Mehreinnahmen von rund 117 Mio. Euro. Insgesamt errechnet das ifo-Institut eine inländische Wertschöpfung durch die Biodieselproduktion von rund 3,4 Mrd. Euro.

Die Wissenschaftler stellen fest, dass die junge Branche schon sehr weit in die gesamten Wirtschaftskreisläufe eingebunden ist. Die Studie bezieht nach der so genannten „Input-Output“-Betrachtung die gesamte Wertschöpfungskette ein, so auch den Anbau der Rohstoffe, Produktionstechnologie und Fremdleistungen sowie Nebenprodukte wie Futtermittel und Glycerin.

Die Hersteller von Biodiesel stehen aufgrund der derzeitigen Besteuerung von B100 vor großen wirtschaftlichen Problemen. Bei einer Steuerhöhe von 18 Cent pro Liter ist der Markt kollabiert. Wurden 2007 noch 1,7 Millionen Tonnen B100 abgesetzt, sank der Verkauf im letzten Jahr um 90 Prozent auf nur noch 250.000 Tonnen. In der Folge haben über die Hälfte der deutschen Biodieselhersteller die Produktion eingestellt oder sind bereits insolvent. Deshalb hatten die Regierungsparteien im Koalitionsvertrag vereinbart, den Markt für B100 wiederzubeleben – dies fordert der VDB nun über eine geringere Besteuerung ein. (Pd)
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