Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
22.04.2009 | 04:07 | Greenpeace-Umfrage  

Energiekonzerne beim Klimaschutz durchgefallen

Hamburg - Mehr als zwei Drittel der Bundesbürger halten das Klimaschutzengagement von RWE, E.on, Vattenfall und EnBW für unzureichend und die aktuellen Strompreise der Konzerne für überzogen.

Greenpeace
(c) greenpeace
Das ergab eine repräsentative Umfrage von TNS-Emnid im Auftrag von Greenpeace. Danach bemängeln 85 Prozent aller Befragten die Strompreise großer Anbieter als zu hoch, 69 Prozent halten deren Investitionen in Erneuerbare Energien für nicht ausreichend. 77 Prozent der Befragten lehnen eine Beteiligung der großen Stromkonzerne an osteuropäischen Atomkraftwerken ab.

"Die Deutschen haben es satt, überzogene Strompreise für dreckigen Strom aus Atom- und Kohlekraftwerken zu zahlen", beurteilt Andree Böhling, Energieexperte von Greenpeace, die Ergebnisse der Umfrage. "RWE, E.on & Co. werden ihrer gesellschaftlichen Verantwortung in keiner Weise gerecht. Die Bundesbürger wollen mehr Investitionen in Erneuerbare Energien, keine waghalsigen Atomkraftprojekte und faire Preise."

Atomkraft ist für die Bundesbürger keine Alternative zum Ausbau der Erneuerbaren Energien. Deutliche 77 Prozent der Befragten sprachen sich gegen eine Beteiligung  großer Stromkonzerne an osteuropäischen Atomkraftwerken aus. Aktuell plant gerade RWE ein neues Kraftwerk im bulgarischen Erdbebengebiet in Belene. Eine Greenpeace-Studie hatte jetzt gezeigt, dass die Energieversorger zukünftig vor allem in den Bereichen Kohle- und Atomstrom wachsen wollen. Im Jahr 2007 hatte RWE nur 0,8 Prozent seiner Stromproduktion aus Erneuerbaren Energien ohne alte und längst abgeschriebene Wasserkraftanlagen gedeckt. Auch zukünftig (2008 bis 2012) plant RWE nicht mehr als 15 Prozent seiner Gesamtinvestitionen in Erneuerbare Energien zu lenken.

"Die gigantischen PR-Kampagnen der Stromkonzerne haben ihre Wirkung verfehlt. Die Politik muss endlich gegen die Vormacht der vier Konzerne einschreiten und die Ziele beim Klimaschutz und Wettbewerb auf den Energiemärkten durchsetzen. Dafür muss eine unabhängige Netz-AG gegründet und das Erzeugungsmonopol der beiden Mächtigsten RWE und E.on begrenzt werden", fordert Andree Böhling.

Greenpeace entlarvte schon Ende 2008 eine Vattenfall-Werbekampagne unter dem irreführenden Titel "Klimaunterschrift" als reine PR-Kampagne und stellte als Antwort die Internetseite www.klimaunterschrift-vattenfall.de ins Netz. (ots)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Deutschland und Frankreich führend bei klimafreundlicher Technik

 EU-Parlament billigt stärkere Förderung von klimaneutraler Technologie

 Trendwende in Sicht? Bundesregierung hebt Konjunkturprognose leicht

 Abgeordneter ruft Verfassungsgericht wegen Klimaschutz-Reform an

 Experten kritisieren G7-Klimaschutzpolitik als unzureichend

  Kommentierte Artikel

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger