Künftig müssten auch gegen den Willen der Konzerne Stromleitungen bei den vier großen Pilotprojekten in Deutschland unterirdisch verlegt werden, wenn die lokalen Behörden das wünschen, wie das Nachrichtenmagazin «Focus» am Sonntag vorab berichtete.
Bisher gelte eine «Kann»-Vorschrift, deren Auslegung umstritten sei. Die Folge sei «Stillstand in den Genehmigungsverfahren», zitiert der «Focus» aus einer Begründung des Ministeriums. Im April 2011 soll die Änderung in Kraft treten. Mit der Initiative will Brüderle «die gesellschaftliche Akzeptanz des Leitungsbaus fördern».
Innerhalb der nächsten zehn Jahre müssen diesen Angaben zufolge in Deutschland bis zu 3.600 Kilometer neue Leitungen gebaut werden, vor allem, um
Ökostrom aus dem Norden in die Ballungszentren im Süden zu leiten. An vielen Orten protestierten Anwohner gegen den Netzausbau als Freileitung mit Masten und Trassen. Die Erdverkabelung sei aber etwa dreimal so teuer und werde deshalb von den Konzernen abgelehnt. (dpa)