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01.05.2015 | 00:22 | Park DanTysk eröffnet 

Gabriel sieht große Exportchancen für Offshore-Windkraftanlagen

Hamburg - Der Bau von Windkraftanlagen auf hoher See soll zu einem deutschen Exportschlager werden.

Offshore Windenergie
Mehrere Windparks in der deutschen Nordsee gehen in diesem Jahr offiziell ans Netz. Das Offshore-Geschäft entwickelt sich damit zu einem bedeutenden Sektor der Energiebranche - nach Anlaufproblemen. (c) halberg - fotolia.com
Es sei eine große technische Leistung, weit vor der Küste in tiefem Wasser große Windparks zu errichten, sagte Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) am Donnerstag bei der offiziellen Eröffnung des Windparks DanTysk in Hamburg. «Der Bau von DanTysk zeigt, dass wir das können in Europa.»

Die Offshore-Windenergie sei nach einigen Anlaufschwierigkeiten ihren Kinderschuhen entwachsen und erreiche nunmehr die Phase der Industrialisierung, erklärte Gabriel. Das sei besonders für den Norden Deutschlands, der seit Jahrzehnten unter einem Verlust von Industriebetrieben gelitten habe, eine gute Nachricht.

Die Regierung habe mit dem novellierten Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) die notwendige Investitionssicherheit geschaffen und damit der Windenergie auf See zu einem Durchbruch verholfen: «Das ist ein echter Erfolg für die Energiewende.» Bis zum Ende des Jahres werde eine Offshore-Leistung von 3.000 Megawatt auf See installiert sein.

Damit seien Investitionen von 13 Milliarden Euro verbunden. Auch das Ausbauziel von 6.500 Megawatt bis 2020 sei in Sicht: «Der Weg ist frei für fast 7.000 Megawatt und Investitionen von 30 Milliarden Euro.»

Zum umstrittenen Ausbau der Stromnetze an Land erklärte Gabriel, er wolle mehr Erdkabel ermöglichen und bereits vorhandene Stromtrassen nutzen. Das sei zwar teurer, aber viele Menschen wollten keine großen Stromleitungen in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft. Ohne neue Leitungen drohe der Zerfall Deutschlands in zwei Strompreiszonen - eine billige im Norden und eine teure im Süden.

DanTysk ist der erste von mehreren Windparks, die 2015 ans Netz gehen. Als nächster folgt am 11. Mai der Windpark Nordsee Ost. DanTysk liegt 70 Kilometer westlich von Sylt und verfügt mit 80 Windkraftwerken über eine installierte Leistung von 288 Megawatt. Damit lassen sich fast 400.000 Haushalte mit Strom versorgen.

Der schwedische Energiekonzern Vattenfall und die Stadtwerke München haben über eine Milliarde Euro in das Projekt investiert und beginnen in diesem Jahr mit dem Bau des Windparks Sandbank in unmittelbarer Nähe. Das Projekt hat eine ähnliche Größenordnung wie DanTysk.

Am Rande der Veranstaltung kam es zu einem Zwischenfall, als Greenpeace-Aktivisten bei der Rede von Vattenfall-Chef Magnus Hall Transparente entrollten. Der Protest richtete sich gegen den von Vattenfall geplanten Verkauf der Braunkohle-Förderung in der Lausitz. Nach Ansicht der Umweltschützer sollte der Konzern den Umbau der Erzeugung auf regenerative Quellen selbst atkiv vorantreiben. (dpa)
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