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25.02.2010 | 12:38 | Energiewirtschaft 

Gazprom künftig mit flexibleren Verträgen

Moskau - Der russische Energiekonzern Gazprom will wegen der gesunkenen Nachfrage den Gaspreis bei einem Teil der Mengen nicht mehr an den Ölpreis koppeln, sondern sich am Spotpreis für Gas orientieren.

Gas
(c) Michael Shake - fotolia.com
Dies berichtete die russische Zeitung «Komersant» am Mittwoch. Gazprom reagiere auf Forderungen ausländischer Kunden. Damit ändere das Staatsunternehmen, dessen Verkäufe in Europa 2009 um 11,7 Prozent zurückgegangen seien, nach rund 70 Jahren die Preisstruktur. Mit dem Schritt wolle Gazprom seine im vergangenen Jahr verlorene Position auf dem europäischen Markt wiedergewinnen, hieß es. Vor kurzem hatte sich bereits die größte deutsche Ferngasgesellschaft Eon Ruhrgas (Essen) mit Gazprom auf flexiblere Lieferverträge geeinigt.

Bislang spielte der Spotmarkt für Gazprom keine Rolle. In den langfristigen Lieferverträgen, die der Branchenriese mit den großen Importeuren vereinbart hatte, folgten die Preise zeitversetzt und geglättet der Entwicklung am Ölmarkt. Diese Praxis geriet spätestens vor zwei Jahren in die Kritik, als der Ölpreis von Spekulanten nach oben getrieben wurde und der Gaspreis wie gewohnt folgte.

Der russische Regierungschef Wladimir Putin rief Gazprom zu höheren Investitionen in das inländische Energienetz auf. «Sollte das Unternehmen das nicht schaffen, müssen hier unabhängige Produzenten ihr Scherflein beitragen», sagte Putin beim Besuch des größten Wasserkraftwerks des Landes am Sajano-Schuschensker Stausee in Sibirien. Der Ex-Kremlchef kritisierte vier Oligarchen namentlich für ihre «Investitionsmüdigkeit». Während ausländische Unternehmen wie Eon Ruhrgas oder der größte italienische Stromversorger Enel in Russland investieren würden, kämen nicht alle russischen Firmen «ihrer Verantwortung» nach. Putin drohte mit «empfindlichen Strafen». In dem Kraftwerk waren im August 2009 bei einem Unfall mindestens 75 Menschen ums Leben gekommen. Putin kontrollierte in der Anlage die Aufbauarbeiten, deren Kosten auf 900 Millionen Euro geschätzt werden. (dpa)
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