Hintergrund sei die Finanzierung des vermutlich von der Mafia in der kalabrischen Stadt Crotone gebauten Windparks, teilte die Staatsanwaltschaft Osnabrück mit. Die Behörde richtet ihre Ermittlungen gegen überwiegend im Emsland ansässige Geschäftspartner des Unternehmens und der Bank.
Auch in Österreich wurde durchsucht. In Deutschland waren 20 Objekte in Bayern, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein Ziel der Fahnder. Ermittelt wird in dem Fall seit Februar 2013.
Für das Windparkprojekt aus dem Jahr 2006 war die Landesbank für Hamburg und Schleswig-Holstein der Kreditgeber. «Die Ermittlungen richten sich nicht gegen die HSH, nicht gegen aktive oder ehemalige Mitarbeiter, Vorstände oder Organe des Hauses», sagte ein Sprecher der Bank. Die Landesbank stellte eine Kreditsumme von 225 Millionen Euro bereit, deren Tilgung nebst Zinsen bis zur Beschlagnahme fristgerecht bedient worden sein soll.
Auch Enercon stellte klar, dass sich die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft nicht gegen das Unternehmen richteten. «Seitens der Enercon GmbH wurde die uneingeschränkte Bereitschaft zugesichert, mit den Ermittlungsbehörden bei der Aufklärung des Sachverhalts zu kooperieren», teilte das Unternehmen mit.
Vor über einem Jahr hatte die Staatsanwaltschaft im italienischen Catanzaro den
Windpark beschlagnahmt. «Mit jeder Drehung der Rotoren, so der Verdacht, werde schmutziges Geld der Mafia in saubere Gewinne aus Öko-Energie verwandelt», schreibt das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» in seiner aktuelle Ausgabe. Das Projekt sei nach den damaligen, für alle Institute verbindlichen Richtlinien geprüft worden, zitiert «Der Spiegel» einen für Sanierung zuständigen HSH-Nordbank-Manager. (dpa)