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23.11.2015 | 08:06 | Netzausbau 

Große Demonstration gegen Stromtrassenpläne

Rödental - Mehrere Tausend Menschen haben Sonntag im oberfränkischen Rödental gegen Stromtrassenpläne des Netzbetreibers Tennet demonstriert.

Stromnetzausbau
Eine «Monstertrasse» hatten sie noch zähneknirschend hingenommen. Dass neben dieser nun auch noch eine Paralleltrasse entstehen soll, überstrapaziert den guten Willen von Bürgern im Landkreis Coburg. Am Sonntag gingen sie gegen die Zweittrasse auf die Straße. (c) proplanta
Zu dem Protest hatten die Bürgermeister in der Region aufgerufen. Bürger und Kommunalpolitiker wehren sich gegen die Pläne der Bundesnetzagentur, die derzeit bereits im Bau befindliche Thüringer Strombrücke nachzurüsten.

Damit drohe im Landkreis Coburg und dem Raum Lichtenfels neben der fast fertiggestellten Stromtrasse der Bau einer parallel dazu geführten 380-KV-Leitung.

Die Demonstranten, die teils mit Bussen aus betroffenen Orten angereist waren, hatten sich zunächst auf dem Festplatz versammelt und waren von dort aus in das örtliche Gewerbegebiet gezogen. Von dort aus bot sich ein Blick auf die halbfertigen Gittermasten der geplanten Thüringer-Strombrücke; damit soll künftig elektrische Energie von Thüringen zum nordbayerischen Netzknotenpunkt nahe des Atomkraftwerks Grafenrheinfeld transportiert werden.

«Mit der jetzt gebauten Stromtrasse haben wir uns in der Region weitgehend abgefunden - auch als Beitrag zur Energiewende», erläutert der Rödentaler Bürgermeister Marco Steiner (Freie Wähler). Die Bürger in der Region seien aber nicht bereit, neben dieser Trasse eine weitere Stromtrasse - parallel zur gerade im Bau befindlichen - zu akzeptieren, machte das Stadtoberhaupt deutlich. Hauptredner bei der Kundgebung war der Coburger Landrat Michael Busch (SPD).

Die Kommunalpolitiker der Region waren durch den unlängst veröffentlichten Netzentwicklungsplan 2025 der Bundesnetzagentur aufgeschreckt worden. Dieser sieht zusätzliche Stromleitungen von Thüringen nach Grafenrheinfeld vor. Dabei stehen zwei Varianten zur Auswahl: Entweder ein Trassenneubau von Altenfeld bei Ilmenau/Thüringen oder aber eine Nachrüstung der vor der Vollendung stehenden Thüringer Strombrücke von Grafenrheinfeld über Eltmann, Würgau und Redwitz; von dort wiederum quer durch den Landkreis Coburg.
dpa
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