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30.07.2009 | 16:45 | Energieverbrauch  

Klimageräte fressen bis zu 300 Euro an Stromkosten

Berlin - Der Betrieb eines Raumklimageräts kann jährliche Stromkosten von bis zu 300 Euro verursachen, wie der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) mitteilt.

Strommast
(c) proplanta
Der Umweltverband aus Deutschland rät Konsumenten besonders davon ab, sich mobile Kompakt-Klimageräte zuzulegen, da sie viel Energie verbrauchen, aber nur wenig Leistung erzielen. Selbst in der höchsten Energieeffizienzklasse A würde ein solches Gerät über 460 Kilowattstunden an Energie benötigen und jährliche Stromkosten von etwa 100 Euro verursachen. Darüber hinaus wird die private Ökobilanz mit 287 Kilogramm an verursachtem CO2 belastet. "Die jährlichen Stromkosten für ein Raumklimagerät sind für das Budget eines Haushalts eine deutliche finanzielle Belastung.

Wer sich ein Klimagerät anschaffen will, sollte wenigstens auf ein Modell der Energeeffizienzklasse A zurückgreifen", rät Kerstin Hausmann, Projektleiterin Energieeffiziente Stromnutzung bei der Deutschen Energie-Agentur (dena), im Gespräch mit pressetext. Wer in den heißen Sommermonaten nicht auf eine kühle Brise in der Wohnung oder im Haus verzichten will, sollte auf sogenannte Split- bzw. Multi-Split-Geräte zurückgreifen, empfehlen BUND und dena.

Diese bestehen aus zwei oder mehreren Apparaten, die innerhalb und außerhalb des Gebäudes angebracht werden, und sollten direkt vom Fachmann installiert werden. Eine positive Ökobilanz können allerdings auch die Split-Geräte nicht bieten. Ein Gerät braucht etwa 540 Kilowattstunden pro Jahr und verursacht damit mehr als 337 Kilogramm CO2. Laut BUND leidet unter der steigenden Verbreitung von Klimageräten das weltweite Klima in doppeltem Maße. Erstens werde durch den hohen Stromverbrauch mehr CO2 ausgestoßen, zweitens enthalten die Geräte die klimaschädliche Chemikalie R134a, die besonders bei unsachgemäßer Wartung und Installationen entweicht.

"Klimageräte sind enorme Stromfresser und haben im Einzelhandel nichts zu suchen", poltert BUND-Vorsitzender Hubert Weiger. Testbesuche in 44 deutschen Bau- und Elektromärkten hätten ergeben, dass dort oft nicht auf den hohen Stromverbrauch der Klimageräte hingewiesen wird. Besonders schlecht in Bezug auf Verbraucherinformation hätten vor allem MediaMarkt (Gesamtnote ungenügend) und Conrad (mangelhaft) abgeschnitten. MediMax erreichte ein "Befriedigend", da er als einziger Elektromarkt den hohen Energieverbrauch ordnungsgemäß gekennzeichnet habe, ergab die Untersuchung, die vom BUND und der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH) durchgeführt wurde. Insgesamt zeichneten beinahe 40 Prozent aller untersuchten Märkte die angebotenen Klimageräte überhaupt nicht oder fehlerhaft mit Angaben zum Energieverbrauch aus.

Wem die Anschaffungs- und Betriebskosten eines Klimageräts zu teuer sind oder wer auf seine private Ökobilanz achten will, kann auf andere Methoden zurückgreifen, um die eigene Wohnung oder das Haus kühl zu halten. Hausmann empfiehlt, Fenster und Jalousien zu schließen und den Wohnbereich generell dunkel zu halten. Zusätzlich sollte in den Morgenstunden, in denen die Hitze nicht so stark auftritt, gut durchgelüftet werden. (pte)
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