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23.08.2008 | 10:02 | Erneuerbare Energie 

Mehr Ökoenergie entlastet Verbraucher

Berlin - Mit einem schnelleren Ausbau erneuerbarer Energien könnte nach Ansicht der Branche die Bundesregierung ihre Klimaschutz-Ziele erreichen und darüber hinaus die Verbraucher entlasten.

Ökoenergie
(c) Butch - fotolia.com
Dazu müssten das Stromnetz zügiger ausgebaut und auf die vom Bundesumweltministerium geplante Senkung der Biokraftstoff-Mengen verzichtet werden, forderte der Bundesverband Erneuerbare Energie am Freitag in Berlin. Es sei noch mehr Ökostrom möglich. «Wirtschaft und Verbraucher geben dann 10 Milliarden Euro weniger für Energieimporte aus», sagte Verbandschef Dietmar Schütz.

Mit der Umsetzung der energie- und klimapolitischen Beschlüsse der Bundesregierung würde der geplante Abbau der schädlichen Kohlendioxid(CO2)-Emissionen von 260 Millionen Tonnen bis 2020 um 45 Millionen Tonnen verfehlt, sagte Schütz. Mehr Öko-Energie von der Wind- und Wasserkraft bis hin zur Sonnenenergie würde diese Lücke schließen. Damit soll zugleich den Atomenergie-Befürwortern die Grundlage für ein Abrücken vom Atomausstieg entzogen werden.

Die Bundesregierung will den Öko-Anteil an der Stromversorgung von 14,2 Prozent in diesem Jahr auf 30 Prozent bis 2020 ausweiten. Der Verband hält einen Anteil von mehr als 35 Prozent für machbar, was eine zusätzliche CO2-Einsparung von mehr als 33 Millionen Tonnen brächte. «Hierzu müssen wir endlich den Netzausbau in Gang setzen», forderte Schütz.

Der Gesetzentwurf der Regierung ermögliche in vier Pilotprojekten die unterirdische Verlegung von Stromautobahnen mit der Höchstspannung von 380 Kilovolt. Aber auch die regionalen Zubringerstrecken müssten Erdkabel vorsehen, was wegen der hohen Kosten von den Stromkonzernen abgelehnt wird. Außerdem seien wirksame Anreize für Kombikraftwerke erforderlich, die Strom und Wärme aus Quellen wie Wind, Sonne und Biomasse erzeugen.

Beim Biokraftstoff sind nach den Plänen von Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD) inzwischen geringere Beimischungsmengen vorgesehen. Reagiert wurde damit vor allem auf mögliche technische Probleme für die Automotoren. Schütz entgegnete jetzt: «Die heimische Biokraftstoffindustrie hat ausreichend Produktionskapazitäten aufgebaut und steht bereit, mit nachhaltig hergestellten Biokraftstoffen ihren Beitrag zu leisten.»

Erneuerbare Energien könnten nach Angaben des Verbandes im kommenden Jahr auch den Durchbruch im Wärmesektor schaffen. «Schon die Marktentwicklung der letzten Monate zeigt, dass die Verbraucher weg wollen von den immer teureren fossilen Brennstoffen.» Um das große Potenzial von Bioenergie, Solarwärme und Geothermie vor allem bei bestehenden Gebäuden auszuschöpfen, müsse die Förderung über 2012 hinaus verlängert werden. (dpa)
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