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14.01.2021 | 07:38 | Erneuerbare Energie 

Ökoenergie-Verband will Wärmesektor stärker einbeziehen

Mainz - Erneuerbare Energien sollen künftig nicht nur zur Stromerzeugung, sondern verstärkt auch für Heizung und Warmwasser genutzt werden.

Erneuerbare Energien
Zwölf Unternehmen und Verbände in Rheinland-Pfalz und im Saarland haben sich zu einem neuen Landesverband Erneuerbare Energie zusammengeschlossen. Neben der Stromerzeugung soll der Wärmesektor mehr als bisher einbezogen werden. (c) proplanta
«Wir müssen die Sektoren miteinander koppeln, auch den Wärmebereich stärker einbeziehen», sagte der am Mittwoch gewählte Vorsitzende des neuen Landesverbands Erneuerbare Energie Rheinland-Pfalz/Saarland (LEE RLP/SL), Christoph Zeis von der Energiedienstleistungsgesellschaft Rheinhessen-Nahe GmbH.

Dem neuen Verband gehören zwölf Mitglieder an, darunter der Landesverband Windenergie Rheinland-Pfalz/Saarland, die Stadtwerke Trier, das Institut für Zukunftsenergie und Stoffstromsysteme (IZES) im Saarland und das Landesnetzwerk Bürgerenergiegenossenschaften Rheinland-Pfalz. Der Verband will den Einsatz erneuerbarer Energien stärken und Investitionen für Arbeitsplätze und Bürgerbeteiligung vorantreiben.

«Sonne, Wind, Wasser und Biomasse können den Energiebedarf vollständig decken», sagte Zeis. Dies sei auch wirtschaftlich möglich, «wenn man die volkswirtschaftlichen Kosten ordentlich einbeziehen würde». Jüngste Daten zeigten, dass der menschengemachte Klimawandel schneller voranschreite, als die Wissenschaftler noch vor einigen Jahren prognostiziert hätten. «Wir haben keine Zeit mehr zu taktieren, es gibt keinen Impfstoff gegen den Klimawandel.»

Die zum Jahreswechsel neu angetretene Umwelt- und Energieministerin Anne Spiegel (Grüne) nannte als Ziel, bis 2030 den Strombedarf in Rheinland-Pfalz zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu decken - bislang ist es etwa die Hälfte. «Dieser Weg muss unbedingt gegangen werden, wenn wir der Klimakrise etwas entgegensetzen wollen.»

Die Erfahrungen im Rhein-Hunsrück-Kreis zeigten, dass damit auch im ländlichen Raum Arbeitsplatze geschaffen werden könnten. Der saarländische Wirtschaftsstaatssekretär Jürgen Barke (SPD) sprach sich bei der Gründungsveranstaltung des Verbands dafür aus, neue Flächen für Wind- und Solaranlagen zu finden.

Im vergangenen Jahr wurden in Rheinland-Pfalz nach vorläufigen Daten 25 Windräder neu errichtet, mit einer Stromleistung von rund 85 Megawatt. 2018 gab es noch einen Zubau mit einer doppelt so hohen Kapazität von 166 Megawatt. Im Jahr 2014 gab es noch einen Zuwachs von 293,5 Megawatt.

Neben dem schleppenden Ausbau von Windkraftanlagen bereitet dem Verband das sogenannte Repowering Sorgen - also die Errichtung neuer Anlagen an bestehenden Standorten von älteren Windrädern. Der Großteil der bis Ende 2017 errichteten Windräder in Rheinland-Pfalz steht in einem geringeren Abstand als 1.000 Metern zur nächsten geschlossenen Wohnbebauung. Dieser Abstand wurde 2017 im Landesentwicklungsprogramm eingeführt, wobei für das Repowering ein Abstand von mindestens 900 Metern festgelegt wurde.
dpa/lrs
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