«Da gibt es erheblichen Preisdruck», sagte Wirtschaftsministerin Eveline Lemke (Grüne) am Mittwoch bei der Vorstellung eines neuen Energieberichts in Mainz. Hausbesitzer sollten daher «massiv und schnell tätig werden» und in Gebäudesanierung, Wärme-Isolierung und Solaranlagen investieren. Mietern empfehle sie, entsprechende Gespräche mit ihrem Vermieter zu führen.
«Die Preisentwicklung hat mit der Endlichkeit dieser Ressourcen zu tun», sagte die Ministerin. Damit werde der notwendige Druck erzeugt, die Wirtschaftlichkeit der Nutzung alternativer Energien neu zu überprüfen. «Es wird schneller gehandelt, weil es sich wirtschaftlich anders rechnet.» Wenn weniger Energie aus fossilen Brennstoffen erzeugt werde, sinke auch der Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid.
«Mehr als jede vierte in Rheinland-Pfalz erzeugte Kilowattstunde kommt aus erneuerbaren Energien», sagte Lemke. Mit einem Anteil von 25,3 Prozent an der Stromerzeugung (nach jüngsten erhobenen Daten für das Jahr 2009) liege das Land über dem Bundesdurchschnitt von 16 Prozent. Das ist aber noch weit vom Ziel für 2030 entfernt: Die rot-grüne Landesregierung hat sich vorgenommen, dass der Strom in Rheinland-Pfalz bis dahin vollständig aus nichtfossilen Energiequellen erzeugt wird.
Der größte Anteil bei den erneuerbaren Energien entfällt mit 42,7 Prozent der Bruttostromerzeugung (2009) auf die Windkraft. Danach folgen Wasserkraft (24,4 Prozent), Sonnenenergie (9,2 Prozent), feste
Biomasse (8,9 Prozent) und Biogas (6,5 Prozent). Im vergangenen Jahr waren in Rheinland-Pfalz 1.086 Windkraftanlagen mit einer installierten Leistung von mehr als 1421 Megawatt in Betrieb. (dpa/lrs)