„Bei der Bereitstellung von
Biomasse zu energetischen Zwecken spielt moderne
Landtechnik eine herausragende Rolle“, sagte Dr. Hermann Garbers, Vorsitzender des
VDMA Landtechnik, in seinem Vortrag „Deutsche Landtechnik – Lösungsbeiträge zur Energie-versorgung aus nachwachsenden Rohstoffen“ im Rahmen des internationalen Claas-Biogassymposiums in Harsewinkel.
Feldhäckslermarkt als Spiegelbild des Energiepflanzenbaus
Intelligente und schlagkräftige Landtechnik stellt eine unabdingbare Voraussetzung für die effiziente Rohstoffbereitstellung dar. Technologisch gesehen sind insbesondere die Segmente Häcksel-, Press- und Transporttechnik relevant. Der Feldhäckslermarkt ist diesbezüglich als Spiegelbild des Energiepflanzenbaus in Deutschland zu sehen, zumal rund 25 Prozent der verkauften Maschinen für die Ernte von Anbaubiomasse genutzt werden. „Mit 608 verkauften Einheiten war 2010 ein wirkliches Rekordjahr. Beachtlich ist auch, dass zwischenzeitlich mehr als 40 Prozent der Maschinen über eine Motorleistung von über 600 PS verfügen“.
Energiewirtschaft als zweites Standbein etabliert
Die Energiewirtschaft ist in den letzten Jahren zu einem veritablen zweiten Standbein von Landwirten und Lohnunternehmern geworden. Mittlerweile fließt knapp die Hälfte der landwirtschaftlichen Investitionen in Deutschland in Erneuerbare Energien. Der VDMA schätzt das Investitionsvolumen dieses Sektors von Oktober 2010 bis März 2011 auf 4,2 Milliarden Euro, was einem kräftigen Plus von fast 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahresniveau entspricht. „Damit können sich Landwirte und Landtechniker nicht ohne Stolz als Treiber der Energiewende begreifen“, so Garbers.
Dezentrale Regelenergie für den Energiemix der Zukunft
Gleichwohl die
Energieversorgung momentan noch weitgehend auf fossilen Energieträgern basiert, sind die Weichen für einen zukünftig breiten Energiemix bereits gestellt.
Die politischen Vorgaben in Deutschland, man denke etwa an das weitreichende „Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien“ (EEG), leisten hierzu einen nicht unerheblichen Beitrag. „Der VDMA unterstützt die ambitionierten Ausbauziele der Bundesregierung für Bioenergie, wobei berechenbare Rahmenbedingungen eine notwendige Bedingung sind“, betonte Garbers. Entscheidender Vorteil der Bioenergie sei neben ihrer problemlosen Speicherfähigkeit und Verwendbarkeit als Regelenergie außerdem die Möglichkeit einer dezentralen Energieversorgung, da nur auf diese Weise Wertschöpfung und Beschäftigung im ländlichen Raum erhalten und weiter ausgebaut werden könne. (vdma)