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01.01.2023 | 01:27 | Windkraftausbau 

Windenergie-Ausbauziel in Schleswig-Holstein in greifbarer Nähe

Kiel - Schleswig-Holstein kommt nach Angaben von Energiewendeminister Tobias Goldschmidt (Grüne) beim Ausbau der Windenergie gut voran.

Windkraftausbau
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Bei der Windenergie spielt Schleswig-Holstein eine wichtige Rolle in Deutschland. Der für die Energiewende zuständige Minister Goldschmidt erwartet weitere Fortschritte. Vieles hängt aber am Ausbau der Stromnetze. (c) proplanta
Genehmigt sei aktuell der Bau von 375 Windenergieanlagen an Land mit einer Leistung von zusammen 1,8 Gigawatt, sagte Goldschmidt der Deutschen Presse-Agentur. Das entspricht in etwa der Leistungsfähigkeit von zwei Atomkraftwerken. Nun sei die Wirtschaft gefragt, dass diese Anlagen auch gebaut würden.

Das Ziel der Landesregierung, bis 2025 zehn Gigawatt zu installieren, sei damit in greifbarer Nähe. Mehr als sieben Gigawatt seien bereits im Land installiert. Mit den genehmigten Anlagen kommt das nördlichste Bundesland auf fast neun Gigawatt und viele weitere Anträge lägen bereits vor. «Wir haben uns viel vorgenommen und wollen mehr Flächen ausweisen.» Bisher hat Schleswig-Holstein zwei Prozent der Landesfläche für Windenergie-Anlagen ausgewiesen. Künftig sollen es drei Prozent sein.

Das Problem der Abschaltung von Windrädern, wenn zuviel Wind weht, sei zuletzt deutlich geringer geworden, sagte Goldschmidt - im Fachjargon wird das Abregelung genannt. Abschaltungen seien nicht mehr so oft nötig, weil der Ausbau der Netze vorankomme. So seien die Abregelungen innerhalb von zwei Jahren halbiert worden, der positive Trend setze sich weiter fort.

Hintergrund: Wenn viel Wind weht, wird häufig mehr Strom produziert als gebraucht. Wenn dieser Strom wegen fehlender Leitungen nicht in andere Regionen transportiert werden kann, müssen Windräder abgeschaltet werden. Im Stromnetz müssen Produktion und Verbrauch immer ausgeglichen sein, damit es stabil bleibt. Daher sollen in Schleswig-Holstein zum Beispiel Anlagen zur Produktion von Wasserstoff gebaut werden, die überschüssigen Wind- und Solarstrom aufnehmen können.

Von der aktuellen Diskussion um das Speichern von klimaschädlichem Kohlendioxid (CO2) unter der Erde (CCS) hält Goldschmidt nicht viel. «Ich glaube, dass der Norden in der Krise einen großen Beitrag geleistet hat zur Energieversorgungssicherheit.» Er sehe keinen Grund, von der klaren Beschlusslage des Landtags abzuweichen.

CCS ist in Schleswig-Holstein per Gesetz ausgeschlossen. «Gleichwohl müssen wir uns mit der Frage auseinandersetzen, wie wir negative Emissionen in Deutschland hinbekommen können.» Kohlendioxid könne aus der Atmosphäre entzogen werden etwa durch die Wiederbelebung von Mooren.
dpa/lno
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