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06.05.2024 | 07:38 | H5N1 

Vogelgrippe bei Kühen: Erhitzte Milch ist sicher

Washington - Mit Stand von Freitag (3.5.) hat es in den USA in zehn Bundesstaaten in insgesamt 36 Milchviehherden Nachweise des Vogelgrippevirus H5N1 bei Milchkühen gegeben.

Vogelgrippevirus bei Kühen entdeckt
US-Behörde für Lebens- und Arzneimittelsicherheit gibt Entwarnung. (c) proplanta
Auch in Milchprodukten wurden Spuren des Virus gefunden, doch sind diese laut der US-Behörde für Lebens- und Arzneimittelsicherheit (FDA) unbedenklich. Wie die FDA am Mittwoch (1.5.) mitteilte, wurden mittlerweile 297 Proben verschiedener Milchprodukte aus dem Lebensmitteleinzelhandel untersucht, neben Trinkmilch auch Käse, saure Sahne und Säuglingsnahrung.

Von den ersten 96 Proben enthielten der FDA zufolge 20% Reste des Virus, doch waren diese Spuren inaktiv und stellen kein Krankheitsrisiko dar. Bei den neuesten 201 Proben wurde ebenfalls kein lebendes, infektiöses Virus nachgewiesen, in der Säuglingsnahrung nicht einmal Virusfragmente. „Diese vorläufigen Ergebnisse unterstreichen noch einmal die Sicherheit der kommerziellen Milchversorgung mit pasteurisierter Milch in den USA“, erklärte FDA-Direktor Dr. Don Prater. Vom Verzehr von Rohmilch rät die FDA jedoch ab.

Keine Gefahr laut MIV

In Deutschland sieht der Milchindustrie-Verband (MIV) ebenfalls keine Gefahr. Durch das Erhitzen beziehungsweise Pasteurisieren der Milch werde das Virus zerstört, sei nicht mehr reproduktionsfähig, jedoch ließen sich noch Bestandteile in der pasteurisierten Milch nachweisen, hieß es am Dienstag (30.4.) in einer Pressemitteilung.

„Wir beobachten diese Entwicklung in den USA aufmerksam, aber es scheint von diesen Ereignissen keinerlei ernsthafte Gefahr auszugehen“, betonte MIV-Geschäftsführerin Dr. Angela Kohl. Der einzige bisher betroffene Farmarbeiter habe nur leichte Symptome gezeigt. Sowohl dieser Mensch als auch die Kühe seien nach wenigen Tagen wieder genesen. „Erhitze Milch und Milchprodukte sind sicher“, so Kohl.

Kein Virus im Hackfleisch

Der MIV wies außerdem darauf hin, dass das Robert-Koch-Institut (RKI) die Einschätzung des European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) teile, dass das Risiko für die Bevölkerung in Deutschland und auch in Europa gering sei. Dort sei zudem noch kein einziger Fall einer infizierten Kuh oder eines infizierten Menschen gemeldet worden. Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) bestätigte gegenüber dem MIV, dass es keine Hinweise auf eine weitere Mensch-zu-Mensch-Übertragung gebe.

Genomanalysen des Virusstammes erbrachten ebenfalls keine Hinweise auf Veränderungen, die eine erhöhte Gefahr für den Menschen nahelegen würden. Das FDA hat auch 30 Hackfleischproben untersucht, darin wurde kein Virus gefunden. Die Rinderfutures an der Chicago Mercantile Exchange (CME) sind nach dieser Mitteilung gestiegen.
AgE
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