Der deutliche Rückgang der Investitionen in neue
Windräder habe einen neuen europäischen Rekord verhindert, teilte der Chef des Verbands Wind Europe, Giles Dickson, am Dienstag mit. Das Problem seien die Genehmigungsverfahren: «Die Regeln sind zu kompliziert und es ist unklar, in welche Richtung es geht - die Regierung muss Klarheit schaffen, um Investoren zurückzugewinnen.»
Dem Verband zufolge wurden europaweit 2019 rund 19 Milliarden Euro in neue Windparks gesteckt, davon 13 Milliarden in Windräder an Land.
Den größten Anteil bei den Onshore-Investitionen hatte mit 2,8 Milliarden Euro Spanien, gefolgt von Schweden und Polen. In Deutschland gingen die Investitionen in Windkraft an Land demnach 0,8 Milliarden Euro 2018 auf 0,3 Milliarden im vergangenen Jahr zurück.
Das mache deutlich, dass politische Entscheidungen nicht länger aufgeschoben werden dürfen, kommentierte der Bundesverband Windenergie (BWE) den Bericht. «Wir brauchen kein Geld, sondern den Abbau von Bürokratie, regulatorischen Hemmnissen und eine positive nach vorn gerichtete Kommunikation», sagte Verbandschef Hermann Albers.
Lange Genehmigungsverfahren und Widerstand von Anwohnern gelten in der deutschen Windkraftbranche als besonders große Probleme. Ein Streit in der großen Koalition darüber, wie genau eine bundesweite Regelung zum Mindestabstand von 1.000 Metern zwischen Windrädern und Wohnhäusern gestaltet werden soll, ist seit Monaten ungelöst.