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26.04.2010 | 01:40 | Biokraftstoffe 

Internationaler UFOP/AGQM-Workshop: Nachhaltigkeit bei Biokraftstoffen

Berlin - Deutschland geht auf EU-Ebene voran, die gemäß der Erneuerbare Energien-Richtlinie (2009/28/EC) vorgegebenen Anforderungen an eine nachhaltige Biomasse-Produktion für die Verwendung von flüssiger Biomasse für die Kraftstoffnutzung bzw. Stromgewinnung in nationales Recht umzusetzen.

Internationaler UFOP/AGQM-Workshop: Nachhaltigkeit bei Biokraftstoffen
Mit der Biomasse-Nachhaltigkeitsverordnung für „Biokraftstoffe“ bzw. „Strom“ werden den betroffenen Wirtschaftbereichen, beginnend über die landwirtschaftliche Produktion, Agrarhandel als Ersterfasser sowie der Verarbeitungsstufen Ölmühle und Biodieselhersteller bestimmte Dokumentations- und Nachweisanforderungen auferlegt.

Aufgrund der Tatsache, dass Biokraftstoffe und für deren Herstellung erforderlichen Rohstoffe Bestandteile des internationalen Warenverkehrs innerhalb und außerhalb der Europäischen Union sind, sehen sich zunehmend Agrarhandelsunternehmen, Verarbeiter sowie auch Biokraftstoffhersteller im EU-Ausland wie auch in Drittstaaten mit der Frage konfrontiert, welche konkreten betrieblichen Anforderungen erfüllt werden müssen, um Biomasserohstoffe oder Biokraftstoffe nach Deutschland exportieren zu können.

Eine Vielzahl von Anfragen aus dem europäischen Ausland wie auch aus Drittstaaten waren schließlich der Anlass von Seiten UFOP und AGQM einen international ausgerichteten Workshop für diese interessierten Fachkreise anzubieten. Beide Verbände wollen dazu beitragen, dass mit diesem Workshop nicht nur die konkrete ordnungsrechtliche Umsetzung und die hiermit einhergehenden Dokumentationsanforderungen erläutert werden, sondern ebenso der Stand der für die Erstellung von Nachhaltigkeitsnachweisen erforderliche Implementierung von Zertifizierungssystemen. Mit dem International Sustainable Carbon Certification-System (ISCC) und dem Zertifizierungssystem der REDcert GmbH werden im Rahmen dieses Workshops die zunächst einzigen verfügbaren Zertifizierungssysteme vorgestellt, denen sich Rohstofferfasser und -verarbeiter bzw. Biokraftstoffhersteller anschließen können. Das ISCC-System ist bereits von dem zuständigen Bundesamt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) anerkannt worden. Für das Zertifizierungssystem der REDcert GmbH wird die Anerkennung in Kürze erwartet.

Eröffnet wird der Workshop mit einem Vortrag von Dr. Hans-Jürgen Fröhse, Bundeslandwirtschaftsministerium, zum Sachstand der Umsetzung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie in nationales Recht. Vorgestellt werden die wesentlichen Inhalte der Biomasse-Nachhaltigkeitsverordnungen, vor dem Hintergrund der politischen Pläne zur Terminverschiebung des „Scharfstellens“ der Biomasse-Nachhaltigkeitsverordnungen auf den 01.01.2011.

Dr. Norbert Schmitz und Dr. Jan Henke, ISCC System GmbH, erläutern das ISCC-Zertifizierungssystem, die praktische Umsetzung beginnend über den Rohstoffanbau bis zum Biokraftstoffproduzenten. Peter Jürgens, Geschäftsführer der REDcert GmbH, stellt die Konzeption dieses Verbände getragenen Zertifizierungssystems vor.

Herr Dr. Matthias Nickel, zuständiger Referatsleiter bei der BLE, referiert über die Dokumentationsanforderungen, insbesondere bezüglich der erforderlichen Massenbilanzierung sowie die Web-Anwendung „Nabisy“ für die Generierung von Nachhaltigkeitsnachweisen durch die letzte Schnittstelle, dem Biokraftstoffhersteller oder ggf. der Ölmühle.

Der Workshop richtet sich vorrangig an ausländische Teilnehmer, die Konferenzsprache ist englisch. Weitere Informationen unter: www.ufop.de. (ufop)
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