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15.10.2012 | 07:10

Ökoumlage heizt Debatte um Strom-Sozialtarife an

Stromzähler
(c) proplanta
Die Ökoenergie-Förderung über den Strompreis

Rund 45 Prozent des Strompreises machen bereits Steuern, Abgaben und Umlagen aus - im Fokus steht besonders die sogenannte EEG-Umlage. Im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sind für Wind- und Solarparks, Biogasanlagen und Wasserkraftwerke auf 20 Jahre garantierte feste Vergütungssätze festgelegt. Daher ist mit einem raschen Sinken der Förderkosten vorerst nicht zu rechnen.

Gezahlt wird die Differenz zwischen dem garantierten Vergütungssatz für den Hersteller und dem tatsächlich am Markt erzielten Preis. Die Verwalter des Umlage-Kontos, die Übertragungsnetzbetreiber, berechnen angesichts der Anlagenzahl und von Erfahrungswerten beim Wetter die möglichen Fördersummen und geben immer zum 15. Oktober eine Umlage für das kommende Jahr an. Verrechnen sie sich, wird das mit der nächsten Umlage korrigiert.

Derzeit sind 3,59 Cent Umlage je Kilowattstunde zu zahlen. Bei einem Verbrauch von 3.500 Kilowattstunden pro Jahr sind das für eine Familie Ökoförderkosten von 125 Euro pro Jahr - ohne Mehrwertsteuer. 2013 könnten diese Kosten auf bis zu 5,3 oder 5,4 Cent je Kilowattstunde und damit auf insgesamt bis zu 189 Euro steigen.

Die eigentlichen Förderkosten für Ökostrom sind indes viel geringer. Die Umlage wird künstlich aufgebläht, vor allem weil die Verbraucher Rabatte und Ausnahmen für immer mehr energieintensive Betriebe mittragen müssen. Der Bundesverband erneuerbare Energien (BEE) beziffert die eigentlichen Förderkosten für Ökoenergie auf 2,3 Cent je Kilowattstunde für kommendes Jahr. (dpa)
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