Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
19.01.2014 | 13:34

Gabriel pocht auf Strompreis-Stabilisierung

Energiepolitik Deutschland 2014
(c) proplanta

Wie sich der Strompreis zusammensetzt



Neben Förderkosten für Wind- und Solarparks belasten auch Industrierabatte, andere Energiewendeumlagen, Strom- und Mehrwertsteuer den Strompreis. Ein Drei-Personen-Haushalt, der im Jahr 3.500 Kilowattstunden verbraucht, zahlt derzeit knapp 1.000 Euro im Jahr für Strom.

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) kam für 2013 bei einem Muster-Strompreis von 28,73 Cent je Kilowattstunde auf folgende Zusammensetzung:

- 14,32 Cent für Erzeugung, Transport, Vertrieb

- 5,277 Cent Ökostrom-Umlage (2014: 6,24 Cent)

- 4,59  Cent Mehrwertsteuer

- 2,05  Cent Stromsteuer

- 1,79  Cent Konzessionsabgabe

- 0,329 Cent Umlage für Netzentgelt-Rabatte der Industrie

- 0,250 Cent Haftungsumlage für Offshore-Windparks

- 0,126 Cent Kraft-Wärme-Kopplungsaufschlag



Ökostrom-Förderung in Deutschland



Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) hat den Ausbau von Solar- und Windenergie enorm beschleunigt. Es war bei seiner Einführung im Jahr 2000 als Instrument zur Erhöhung des Ökostromanteils gedacht. Doch inzwischen ist dieser schon auf fast 25 Prozent gestiegen - entsprechend hoch sind auch die Kosten.

Für jede Kilowattstunde Strom aus Solar-, Wind- und Biomasseanlagen gibt es auf 20 Jahre garantierte Vergütungen. Die Höhe ist abhängig vom Anschlussdatum. Die Differenz zwischen dem am Markt für den Strom erzielten Preis und der Vergütung bildet die EEG-(Ökostrom)-Umlage.

Auch weil über die Umlage umfassende Industrierabatte zu zahlen sind, treibt dies die Strompreise. Wurden 2009 erst 5,27 Milliarden Euro über die Umlage auf die Strompreise aufgeschlagen, waren es 2013 rund 20 Milliarden Euro. Davon tragen laut Branchenverband BDEW Haushalte 7,2 Milliarden Euro, die Industrie 6,1 Milliarden Euro. Der Rest entfällt auf öffentliche Einrichtungen, Handel, Verkehr und das Dienstleistungsgewerbe.

2014 wird der Umlagebetrag auf 23,5 Milliarden Euro steigen - je Kilowattstunde werden 6,24 Cent für Haushalte und kleine Unternehmen fällig. Unternehmen mit einem besonders hohen Verbrauch zahlen weit weniger. Die Mindestumlage beträgt 0,05 Cent je Kilowattstunde. Die EU-Kommission hat aber die Industrierabatte ins Visier genommen.
zurück
Seite:1234
weiter
Kommentieren

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 EU-Strommarktreform beschlossen

 Eon bestätigt nach solidem ersten Quartal seine Jahresziele

 Habeck sieht sinkende Strompreise trotz Atomausstieg

 Besserer Schutz vor hohen Strompreisen

 Der EnBW geht es gut - Preise für Kunden steigen

  Kommentierte Artikel

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?