Wie sich der Strompreis zusammensetzt
Neben Förderkosten für Wind- und Solarparks belasten auch Industrierabatte, andere Energiewendeumlagen, Strom- und Mehrwertsteuer den Strompreis. Ein Drei-Personen-Haushalt, der im Jahr 3.500 Kilowattstunden verbraucht, zahlt derzeit knapp 1.000 Euro im Jahr für Strom.
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) kam für 2013 bei einem Muster-Strompreis von 28,73 Cent je Kilowattstunde auf folgende Zusammensetzung:
- 14,32 Cent für Erzeugung, Transport, Vertrieb
- 5,277 Cent Ökostrom-Umlage (2014: 6,24 Cent)
- 4,59 Cent Mehrwertsteuer
- 2,05 Cent Stromsteuer
- 1,79 Cent Konzessionsabgabe
- 0,329 Cent Umlage für Netzentgelt-Rabatte der Industrie
- 0,250 Cent Haftungsumlage für Offshore-Windparks
- 0,126 Cent Kraft-Wärme-Kopplungsaufschlag
Ökostrom-Förderung in Deutschland
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) hat den Ausbau von Solar- und
Windenergie enorm beschleunigt. Es war bei seiner Einführung im Jahr 2000 als Instrument zur Erhöhung des Ökostromanteils gedacht. Doch inzwischen ist dieser schon auf fast 25 Prozent gestiegen - entsprechend hoch sind auch die Kosten.
Für jede Kilowattstunde Strom aus Solar-, Wind- und Biomasseanlagen gibt es auf 20 Jahre garantierte Vergütungen. Die Höhe ist abhängig vom Anschlussdatum. Die Differenz zwischen dem am Markt für den Strom erzielten Preis und der Vergütung bildet die EEG-(Ökostrom)-Umlage.
Auch weil über die Umlage umfassende Industrierabatte zu zahlen sind, treibt dies die Strompreise. Wurden 2009 erst 5,27 Milliarden Euro über die Umlage auf die
Strompreise aufgeschlagen, waren es 2013 rund 20 Milliarden Euro. Davon tragen laut Branchenverband BDEW Haushalte 7,2 Milliarden Euro, die Industrie 6,1 Milliarden Euro. Der Rest entfällt auf öffentliche Einrichtungen, Handel, Verkehr und das Dienstleistungsgewerbe.
2014 wird der Umlagebetrag auf 23,5 Milliarden Euro steigen - je Kilowattstunde werden 6,24 Cent für Haushalte und kleine Unternehmen fällig. Unternehmen mit einem besonders hohen Verbrauch zahlen weit weniger. Die Mindestumlage beträgt 0,05 Cent je Kilowattstunde. Die
EU-Kommission hat aber die Industrierabatte ins Visier genommen.