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15.03.2011 | 09:12 | Fischwirtschaft 

Steigende Preise freuen Binnenfischer

Güstrow - Mecklenburg-Vorpommerns Binnenfischer haben im vergangenen Jahr 13 Prozent weniger Fisch aus Seen und Flüssen geholt als 2009, dank steigender Preise aber kaum Umsatzeinbußen erlitten.

Fisch im Netz
(c) proplanta
Sie bekamen für ihre 443 Tonnen Fisch 2,2 Millionen Euro, wie Fischereiminister Till Backhaus (SPD) am Montag bei der Jahrestagung der Binnenfischer in Güstrow erklärte. Die wichtigste Art sei dabei der Aal, der allein 40 Prozent des Jahresumsatzes brachte.

Für den Aalfang müssen die Fischer künftig allerdings große bürokratische Mühen in Kauf nehmen. Sie sollen schriftlich nachweisen, wohin ihre Fänge gehen. Backhaus äußerte in Güstrow Zweifel, ob die von der EU vorgegebene Fangüberwachung etwas für die Rettung der Aalbestände bringt. Es bestehe großer Forschungsbedarf zu den Ursachen der abnehmenden Bestände. Seit 2007 gilt der Aal als bedroht, Fischer setzen deshalb in den hiesigen Gewässern verstärkt junge Glasaale aus.

Im seenreichsten Bundesland Mecklenburg-Vorpommern gibt es laut Backhaus 47 Binnenfischereibetriebe mit etwa 230 Beschäftigten. Ihre wirtschaftliche Lage schätzte der Minister als stabil ein. Bei der Jahresfischereitagung erneuerten sie ihre Forderung nach Dezimierung der Kormoranbestände. Der Kormoran gilt als Fischräuber. «Sonst sind die Teichwirtschaften zuerst gefährdet», meinte Verbandspräsident Ulrich Paetsch. Backhaus zufolge sinkt die Zahl der Kormoran-Brutpaare seit 2005 im südwestlichen Ostseeraum, wozu auch Mecklenburg-Vorpommern gehört. Im Nordosten wurden im vergangenen Jahr 10.624 Brutpaare gezählt, 2.700 weniger als 2009. Grund für den Rückgang war der harte Winter 2009/10.

Eine effektive Kormoranbekämpfung scheitere an den Naturschutzverbänden, erklärte Paetsch. Er forderte von der Landespolitik, den Umweltverbänden das Verbandsklagerecht abzuerkennen. «Hier blockiert eine kleine Gruppe die wirtschaftliche Entwicklung im Land.» Die Fischer seien einer der ältesten Erwerbszweige und ebenfalls Naturschützer.

Der agrarpolitische Sprecher der Linksfraktion im Landtag, Fritz Tack, forderte, die von der bundeseigenen BVVG geplante Privatisierung von Seen im Land nicht zuzulassen. «Eine Verhinderung der Privatisierung der Seen liegt auch und vor allem im Interesse der Fischer und Angler, aber bislang gibt es keine Fortschritte in den Verhandlungen zur Übernahme der etwa 225 Gewässer mit rund 4200 Hektar in Landesbesitz», erklärte er und kündigte für die Landtagssitzung in dieser Woche einen Antrag seiner Fraktion an.
Danach soll die Seen kostenlos an das Land übertragen werden. (dpa/mv)
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