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13.01.2011 | 18:59 | Dioxin-Skandal 

Schleswig-Holstein: Neue Laboranalysen zu Futterfetten liegen vor

Kiel - Verbraucherschutzministerin Dr. Juliane Rumpf hat heute (13. Januar) anderthalb Stunden lang Bürgerinnen und Bürgern aus Schleswig-Holstein am Telefon der Verbraucherzentrale Fragen rund um den aktuellen Dioxinskandal beantwortet.

Labor
(c) Andreas F. - fotolia.com
Die Fragen betrafen dabei die Themen Sicherheit von Lebensmitteln, vor allem Eier und Schweinefleisch, die Lebensmittel- und Futtermittelüberwachung und die  Kontrollen im Land. Wiederholt angesprochen wurde auch das Thema Stillen mit Muttermilch. Hier verwies Frau Rumpf auf die Empfehlung des Umwelttoxikologen Prof. Dr. Birger Heinzow (Landesamt für soziale Dienste), der zu Folge Frauen auf jeden Fall weiterhin Stillen sollten; negative Auswirkungen seien auch vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Debatte um Dioxin keinesfalls zu befürchten.

Frau Rumpf zeigte sich zufrieden mit der Resonanz: "Es gibt nach wie vor ein großes Bedürfnis nach sachlicher Information. Dem stellen sich Ministerium und Verbraucherzentrale zum Beispiel mit ihrer Telefonberatung und Informationsangeboten im Internet. Auch der Wunsch nach weiterer Sachinformation über die Medien wurde von den Anrufern wiederholt vorgetragen. Von Panik war hingegen nichts zu spüren, dafür gibt es auch keinen Anlass", sagte sie.

Die vom Landwirtschaftsministerium initiierten Laboruntersuchungen im Skandal um dioxinbelastetes Futtermittel schreiten derweil voran. Heute wurden noch einmal vier Untersuchungsergebnisse vorgelegt. Dabei erreichten die Dioxingehalte Werte zwischen 0,15 Nanogramm (ng) bis 0,56 ng. In keinem Fall wurde der zulässige Höchstgehalt (0,75 ng) überschritten.

Durch diese zunehmende Aufklärung anhand weiterer Laboranalysen kann das Ausmaß der Belastung von Futterfetten aus Bösel also immer enger eingegrenzt und genauer beziffert werden. Die Analysewerte wurden unverzüglich an die Behörden der Länder weitergeleitet, in denen die Empfangsbetriebe liegen, so dass von dort weitere Schritte veranlasst und gegebenenfalls weitere Sperrungen landwirtschaftlicher Betriebe aufgehoben werden können.

Damit sind 73 vom Ministerium zur Untersuchung gegebene Futterfettproben aus Eingangs- und Ausgangsware der Firma Harles und Jentzsch vom Standort Bösel analysiert. In 43 Fällen wurde der zulässige Höchstgehalt an Dioxin unterschritten, in 30 Fällen aber überschritten.

Grundsätzlich ist zwar davon auszugehen, dass im Prozess der Futtermittelherstellung wegen der Beimischung anderer Futterkomponenten der Dioxingehalt insgesamt absinkt. Auch dieser Umstand ändert nichts daran, dass die genannten 30 zu hoch belasteten Proben nicht für die Futtermittelherstellung hätten verwendet werden dürfen.

Das Ministerium weist abschließend noch einmal darauf hin, dass es weiterhin keine Anhaltspunkte dafür gibt, dass Eier aus Schleswig-Holstein im Dioxinskandal betroffen sind. Diese können daher ohne Bedenken verzehrt werden. Eier aus Schleswig-Holstein sind am Zahlencode leicht zu erkennen: Beginnt die mehrstellige Nummer nach der Länderkennzeichnung "DE" (für Deutschland) mit "01", so wurde das Ei in Schleswig-Holstein gelegt. (PD)
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