Seit der 2004 eingeführten Kennzeichnung von Schalen-Eiern würden immer mehr Eier aus alternativer Haltung gekauft. Ende 2009 seien bereits mehr als 80 Prozent der im Handel angebotenen Eier aus Freiland-, Boden- oder ökologischer Haltung gekommen. Gegenüber 2008 sei dies ein Zuwachs von 20 Prozent. In Fertigprodukten verarbeitete Eier stammten hingegen zum überwiegenden Teil aus Käfighaltung.
Reinhild Benning, BUND-Agrarexpertin: „Der hohe Anteil von Eiern aus alternativen Haltungsformen beweist, dass Verbraucherinnen und Verbraucher Produkte aus tierquälerischer Haltung meiden, wenn sie als solche erkennbar sind. Doch rund jedes zweite Ei wird in Fertigprodukten verarbeitet und muss nicht entsprechend der Haltungsform der Legehennen gekennzeichnet werden. Das Europäische Parlament muss diese Lücke schließen. Nur dann haben die Kunden die Wahl, sich für den Tierschutz zu entscheiden.“
Noch immer würden in Deutschland 40 Prozent der Legehennen in Käfigen gehalten. Seit Ende 2009 seien die besonders tierquälerischen Legebatterien zwar verboten. Doch die Haltung in sogenannten ausgestalteten Käfigen, die den Hühnern eine Fläche von lediglich eineinhalb DIN-A-4-Seiten pro Tier böten, sei ebenfalls inakzeptabel.
Der
BUND rät Verbrauchern, ausschließlich Eier aus ökologischer Produktion zu kaufen, erkennbar an der Kennzahl „0“. Neben der artgerechten Haltung der Legehennen hätten sie den Vorteil, weniger mit Keimen belastet zu sein. Eine „1“ stehe für Eier aus Freilandhaltung, „2“ für Boden- und eine „3“ für Käfighaltung. Wolle man bei verarbeiten Eier-Produkten sichergehen, keine Käfig-Eier zu kaufen, biete das Bio-Siegel die richtige Orientierung. (bund)